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Aue unterliegt Werder: Boss Leonhardt verspricht Neustart

Bremens Marco Friedl jubelt nach seinem Tor zum 0:1. / Foto: Robert Michael/dpa
Bremens Marco Friedl jubelt nach seinem Tor zum 0:1. / Foto: Robert Michael/dpa

Der FC Erzgebirge Aue hat sich von seinen Fans mit Anstand aus der 2. Fußball-Bundesliga verabschiedet und bereits die Weichen für die direkte Rückkehr gestellt. Der Absteiger verlor am Sonntag in seinem letzten Saison-Heimspiel 0:3 (0:0) gegen Werder Bremen, bot dabei über weite Strecken eine gute Leistung. Marco Friedl (49. Minute) gelang erst nach einer Standardsituation die Führung für die favorisierten Hanseaten, in der Nachspielzeit erhöhten Niclas Füllkrug (90.+2) und Niklas Schmidt (90.+6).

Dass die Club-Führung aus dem bitteren und vor allem vermeidbaren Abstieg lernen will, betonte Präsident Helge Leonhardt schon vor dem Anpfiff in seiner traditionellen Rede. «Uns tut der sportliche Abstieg allen weh. Wir werden die Fehler sehr gründlich analysieren», sagte der 63-Jährige vor 12 273 Zuschauern.

Auf Druck von Sponsoren und Fans soll noch vor Beginn der Drittliga-Saison eine außerordentliche Mitgliederversammlung abgehalten werden. «Es muss alles aufgearbeitet werden. Wir dürfen nicht liegenbleiben, wir müssen aufstehen», sagte Leonhardt. «Wir werden transparent sein und das neue Konzept vor der neuen Saison präsentieren.»

Zwölf Spieler des FCE haben einen für die dritte Liga gültigen Vertrag. Das Spiel gegen Werder war zudem die Chance, sich dafür zu empfehlen, in Leonhardts neuem Konzept eine Rolle zu spielen. Schon nach gut einer Minute schauten die Bremer Fans nicht schlecht, als Tom Baumgart den Ball direkt vor ihren Augen ins Werder-Tor schoss. Doch der Auer stand dabei im Abseits.

Allerdings war im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit kein Unterschied zwischen dem Absteiger Aue und dem Aufstiegsanwärter Werder zu sehen. Einen üblen Fehlpass von Sam Schreck (25.) nahm Niclas Füllkrug am Auer Strafraum auf, doch sein Pass auf den in der Mitte völlig freien Marvin Ducksch war ebenso schlecht wie unerreichbar. Nach 36 Minuten musste Bremen zudem seinen verletzten Abwehrchef Ömer Toprak auswechseln.

Zwei Minuten später hatte Romano Schmid nach tollem Pass von Ducksch die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber im Duell mit FCE-Keeper Philipp Klewin. Fast wäre Aue noch mit einem Vorsprung in die Pause gegangen, doch Jiri Pavlenka parierte einen starken Schuss von Dimitrij Nazarov (41.).

Nach der Pause war Werder dann da. Aue bekam den Ball nach einer Ecke nicht geklärt, Leonardo Bittencourt bediente den vorn gebliebenen Verteidiger Friedl, der bequem einschob. Bremen verwaltete den Vorsprung, hatte durch Niclas Füllkrug (72.) noch eine gute Chance. Erst in der Nachspielzeit erzielte der Stürmer durch einen sehenswerten Schuss doch noch sein Tor, ehe Schmidt letzte Zweifel ausräumte.

Zehn Minuten vor dem Ende schreckte ein Zusammenprall von Dirk Carlson und Prince Owusu die Zuschauer auf. Beide Auer erlitten Platzwunden, nur Owusu konnte weiterspielen. Carlson wurde vom Spielfeld getragen, reckte jedoch dabei den Zeigefinger nach oben.

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