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Gauck warnt vor Demagogen und Zerstörung der Demokratie

Joachim Gauck. Foto: Patrick Seeger/dpa
Joachim Gauck. Foto: Patrick Seeger/dpa

Ex-Bundespräsident Joachim Gauck hat 30 Jahre nach der Wende in der DDR vor Demagogen und Gefahren für die Demokratie gewarnt. Bei einer Ansprache in der Dresdner Semperoper bezog sich Gauck dabei auf den Missbrauch des damaligen Slogans «Wir sind das Volk» - «für mich der schönste Satz der deutschen Politikgeschichte», wie Gauck anmerkte. «Wie unangenehm, ja peinlich, wenn heute bestimmte Kräfte diese Losung politisch uminterpretieren, um Stimmung gegen die gewählten, also demokratisch legitimierten Volksvertreter des Deutschen Bundestages und gegen unsere Regierung zu machen.»

«Wer mit völkischen, fremdenfeindlichen, populistischen und antisemitischen Parolen zündelt, der zielt nicht auf die Emanzipation der Bürger und nicht auf die Verbesserung der Demokratie, sondern umgekehrt auf die Entmündigung von Bürgern und auf die Zerstörung der Demokratie», erklärte Gauck. Zudem werde so am Rand der Gesellschaft ein Klima des Hasses erzeugt, aus dem abscheuliche Gewaltverbrechen erwachsen.

Die Semperoper hatte am Freitag eine Inszenierung auf die Bühne gebracht, die das Publikum zur Wendezeit elektrisierte: Beethovens «Fidelio» in der Regie von Christine Mielitz. Am 7. Oktober 1989 hatte das Werk an der Semperoper Premiere. Die Zuschauer schauten durch einen Drahtzaun und Stacheldraht auf die Bühne. Das Publikum war ergriffen. «Jedes Wort wurde nicht nur verstanden, sondern gefühlt. Kunst und Wirklichkeit kommen sich selten so nahe, wie an diesem Abend vor über 30 Jahren hier in der Semperoper», sagte Gauck.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Joachim Gauck. Foto: Patrick Seeger/dpa