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Gauck: «Toleranz ist mitunter Zumutung»

Altbundespräsident Joachim Gauck. Foto: Friso Gentsch/dpa
Altbundespräsident Joachim Gauck. Foto: Friso Gentsch/dpa

Altbundespräsident Joachim Gauck hat für mehr Toleranz gegenüber den politischen Überzeugungen anderer geworben. «Die Vielfalt der Menschen sorgt dafür, dass es verschiedene Vorstellungen gibt», sagte Gauck am Samstag im Nachrichtenradio «MDR Aktuell». Man müsse auch solche politischen Programme ertragen, die man falsch finde. Toleranz sei mitunter Zumutung. Dabei gebe es jedoch eine Grenze. «Wo Hass anfängt und das Grundgesetz verlassen wird, da muss der tolerante Mensch auch intolerant werden», erklärte der ehemalige Bundespräsident. Er beklagte zudem ein weit verbreitetes Schwarz-Weiß-Denken. Besonders im Osten gebe es eine Neigung zur Eindeutigkeit. Die sei in einer offenen Gesellschaft aber nicht immer zu erreichen, so Gauck.

Am Montag will der Altbundespräsident in Plauen an Veranstaltungen teilnehmen, mit denen an die Massenproteste am 7. Oktober 1989 in der Stadt erinnert werden. «Es ist wichtig, dass wir den Plauenern ihr Recht lassen, vorangegangen zu sein», sagte Gauck. Während in Berlin die Proteste zusammengeknüppelt worden seien, seien die Plauener siegreich geblieben. Das habe viele Ostdeutsche inspiriert und Mut gemacht, erklärte Gauck dem MDR.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Altbundespräsident Joachim Gauck. Foto: Friso Gentsch/dpa