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Förderung für Sorben in der Lausitz erhöht

Die Druschki, die sorbischen Brautjungfern, singen in ihren Trachten zu Fronleichnam. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Die Druschki, die sorbischen Brautjungfern, singen in ihren Trachten zu Fronleichnam. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Die Sorben in der Lausitz erhalten bis 2025 mehr Geld vom Bund und den Ländern Sachsen sowie Brandenburg. Mit dem erhöhten Etat für die Stiftung für das sorbische Volk sollen auch digitale Zukunftsprojekte gesichert werden.

Der Bund und die Länder Sachsen und Brandenburg haben ihre Förderung für die Sorben erhöht. Am Dienstag wurde das Vierte Finanzierungsabkommen für die Stiftung für das sorbische Volk unterzeichnet. Es sichert eine Gesamtförderung pro Jahr von 23,92 Millionen Euro bis 2025 zu - ein jährliches Plus von 5,3 Millionen Euro im Vergleich zur vorherigen Finanzierungsperiode.

«Unsere Kultur ist vielfältig und diese Vielfalt soll erhalten und gepflegt werden. Die Stiftung für das sorbische Volk trägt seit Jahren maßgeblich dazu bei, dass Sprache und Kultur des sorbischen Volkes lebendig bleiben. Mit der Aufstockung der Mittel ist diese so wertvolle Arbeit auch in Zukunft auskömmlich finanziert. Hier ist Heimatpolitik erlebbar», sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bei einer digitalen Schaltkonferenz.

Neben ihm schlossen den Vertrag Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dietmar Woidke (SPD). Die Erhöhung der Förderung der Stiftung sei ein wichtiges Signal, um die Arbeit der wendischen und sorbischen Einrichtungen zu stärken, sagte Woidke. Im Finanzierungsabkommen werden pro Jahr 11,96 Millionen Euro vom Bund, 7,97 Millionen Euro vom Freistaat Sachsen und 3,99 Millionen Euro von Brandenburg getragen.

Diese Förderung sichert die Zukunft zahlreicher Vorhaben, zum Beispiel die Digitalisierung der sorbischen Sprache, den Einsatz von Sprachmotivatoren zur stärkeren Anwendung der sorbischen und wendischen Sprache sowie zahlreiche kulturelle und soziale Projekte in der Ober- und Niederlausitz. Mit dem neuen Finanzierungsabkommen erhält die Stiftung für das sorbische Volk seit ihrer Gründung 1991 erstmals deutlich mehr Geld für Projekte und ihre neun Institutionen, darunter das Sorbische National-Ensemble, das Deutsch-Sorbische Volkstheater und das Wendische Museum in Cottbus. Das neue Finanzierungsabkommen tritt rückwirkend zum 1. Januar 2021 in Kraft und gilt bis Ende 2025.

Nach offiziellen Schätzungen bilden etwa 60.000 Menschen heute das Volk der Sorben und Wenden in der sächsischen Oberlausitz und die brandenburgischen Niederlausitz.

Stiftung für das sorbische Volk

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH