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Sterntalerpreis 2022 für integratives Sprachprojekt

Für das Engagement zur sprachlichen Bildung von Kindern mit Migrationshintergrund hat das Chemnitzer Projekt «Netzwerk - Hilfe zur Selbsthilfe» den mit 3000 Euro dotierten Sterntalerpreis 2022 erhalten. Es verbinde Professionalität und ehrenamtliches Engagement, um die während der Pandemie entstehenden Defizite in der sprachlichen und schulischen Bildung der Kinder zu reduzieren, sagte Sachsens Ausländerbeauftragter Geert Mackenroth (CDU) laut Mitteilung bei der Preisübergabe am Dienstag in Dresden. Die Auszeichnung wird jährlich vom Ausländerbeauftragten und dem Kinderschutzbund Sachsen ausgelobt.

Dank des Netzwerks lernten viele Kinder die deutsche Sprache und bekämen Orientierung, sagte Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte der Regierung, in ihrer Laudatio. Durch die schullaufbahnübergreifende Zusammenarbeit werde Kindern und Jugendlichen eine individuelle Unterstützung zuteil, «die ihnen hilft, sich in die Gesellschaft zu integrieren», lobte Christina Koch, Vorsitzende des Kinderschutzbundes Sachsen.

Das seit 2015 bestehende Netzwerk erreicht den Angaben nach mit seinem Sprachunterricht (DaZ) um die 1000 Kinder und Jugendliche. Das Projekt, das zugleich Ansprechpartner für die Familien zur Orientierung im Alltag und im Umgang mit Behörden ist, erleichtert zudem die Ansprache traumatisierter Kinder.

Nach Angaben des Ausländerbeauftragten hatten im März 2021 10,6 Prozent der Kita-Kinder im Freistaat mindestens einen Elternteil ausländischer Herkunft und im Herbst 2021 war bei knapp 11,5 Prozent der Schülerschaft die Herkunftssprache nicht oder nicht nur deutsch. Im Juni 2022 gab es landesweit 50 Willkommens-Kitas, 28,7 Prozent der Kinder dort hatten Flucht- oder Migrationshintergrund. Am 10. November 2021 hielten sich in Sachsen 6848 unbegleitete minderjährige Geflüchtete auf, seit Jahresbeginn bis Juli wurden 524 weitere aufgenommen.

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