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Pirna feiert Canaletto mit Malerfest: Zeitreise geht weiter

Das sächsische Pirna dreht im Jubiläumsjahr des Künstlers Bernardo Bellotto (1722-1780) erneut die Zeit zurück. Beim Malerfest zum 300. Geburtstag des als Canaletto bekannten Venezianers werden sich am 24. Juli mehr als 140 Laiendarsteller in historischen Kostümen in der Altstadt tummeln, die er einst in Öl auf Leinwand verewigt und auch grafisch abbildet hatte.

«Pirna wird in den Barock zurückversetzt», sagte Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke am Montag. Nach dem Stadtfest und einer nachgestellten Vedute als «lebendigem Bild» zum Auftakt des Festjahres «haben wir jetzt den Höhepunkt», mit prominenten Gästen und großem Programm.

Historienvereine, Soldaten, Musiker oder Tänzerinnen, auch aus der tschechischen Nachbarregion Böhmen, begeben sich dabei auf Bellottos Spuren. Neben dem Maler, seiner Gattin und Muse wird der Hofstaat aus Dresden mit Kurfürst August III., seiner Gemahlin und Premierminister Heinrich Graf von Brühl in einer Boots-Flottille eintreffen und durch die Gassen wandeln.

Auch Preußen-König Friedrich II. und Zarin Katharina die Große gehören laut Ankündigung zu den Gästen. Für's Volk gibt es, wie damals üblich, ein Vogelschießen und Prunkgondeln auf der Elbe, wo Piraten lagern und historische Segelschiffe aus Böhmen ankern sollen.

Der Künstler, der sich selbst nach seinem berühmten Onkel Giovanni Antonio Canal Canaletto nannte, war zwischen 1753 und 1756 mehrfach in Pirna. Er schuf insgesamt elf Ansichten der Stadt - sogenannte Veduten - für Sachsens Kurfürsten sowie Stiche und Kopien für Brühl. Das Malerfest thematisiert nach Angaben der Organisatoren diese Blütezeit, die mit dem Siebenjährigen Krieg endete. Die Pirna-Veduten von Bellotto kamen, wie seine berühmten Stadtansichten von Dresden, in die fürstliche Sammlung.

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