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Linke unterstützt Ex-Bürgermeister von Riace

Der damalige Bürgermeister des italienischen Dorfes Riace, Domenico Lucano, hält in der Semperoper den "Dresdner Friedenspreis 2017" in den Händen. / Foto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Der damalige Bürgermeister des italienischen Dorfes Riace, Domenico Lucano, hält in der Semperoper den "Dresdner Friedenspreis 2017" in den Händen. / Foto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Die sächsische Linke-Europaabgeordnete Cornelia Ernst unterstützt den früheren italienischen Bürgermeister Domenico Lucano in seinem Kampf für eine bessere Flüchtlingspolitik. Die vormalige Linke-Chefin in Sachsen will gemeinsam mit weiteren EU-Parlamentariern bis Samstag nach Riace (Kalabrien) reisen, teilte sie am Donnerstag mit. Lucano hatte für Schlagzeilen gesorgt, weil er in seinem von Entvölkerung geprägten Dorf Hunderte Migranten angesiedelt hatte. Dafür hatte er 2017 den Dresdner Friedenspreis erhalten. 2021 wurde er wegen Begünstigung illegaler Einwanderung zu 13 Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Momentan läuft der Berufungsprozess.

«Das ist ein politischer Prozess. Die Kriminalisierung praktischer Flüchtlingshilfe muss beendet werden. Domenico Lucano hat Flüchtende als Menschen behandelt und ihnen eine Perspektive geboten. Dafür soll er nun bestraft werden», sagte Ernst der Deutschen Presse-Agentur in Dresden.

Lucano war in Riace Bürgermeister und galt international als Symbol für Toleranz. Die Ermittler verdächtigten ihn, zusammen mit seiner Partnerin Scheinehen von Migranten mit Einwohnern organisiert zu haben. Zudem wurden ihm Unregelmäßigkeiten im Umgang mit öffentlichen Geldern für die Versorgung von Flüchtlingen vorgeworfen. Lucano hatte stets seine Unschuld beteuert.

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