Nach den Antisemitismus-Vorwürfen gegen ein Leipziger Hotel hat die Staatsanwaltschaft Leipzig die Ermittlungen zu dem Fall aufgenommen. Es lägen keine Erkenntnisse im Zusammenhang mit rechtsgerichteten und antisemitischen Straftaten gegen den beschuldigten Hotelmitarbeiter vor, teilte Behördensprecher Ricardo Schulz am Mittwoch auf Anfrage mit. Auch zu einer von dem Sänger Gil Ofarim in einem Video zu dem Vorfall erwähnten zweiten Person lägen bisher keine weiteren Erkenntnisse vor.
Ofarim hatte in einem am Dienstag veröffentlichten Instagram-Video berichtet, beim Einchecken in das Hotel «The Westin Leipzig» von Mitarbeitern nicht berücksichtigt worden zu sein. Er erzählte, wie er sich in eine Schlange eingereiht habe. Immer wieder seien Personen vorgezogen worden. Als er nach 15 Minuten an der Reihe gewesen sei, habe er gefragt, was das solle. Der Mitarbeiter habe geantwortet: «Um die Schlange zu entzerren», dabei habe Ofarim ja selbst darin gestanden. Daraufhin habe «irgendeiner aus der Ecke» gerufen, dass er seinen Davidstern, den er an einer Kette trug, einpacken solle. Auch der Hotelmitarbeiter habe gesagt: «Packen Sie Ihren Stern ein.»
Nachdem der betroffene Hotelangestellte Anzeige wegen Verleumdung gegen den Musiker erstattet habe, würden die gegenseitigen Vorwürfe nun geprüft, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Aussagen unbeteiligter Dritter oder sonstige Beweismittel zu dem Vorgang lägen der Staatsanwaltschaft derzeit nicht vor. Wie lange die Ermittlungen andauern, könne momentan nicht eingeschätzt werden.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH