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Theater und Kulturministerin rufen zu Empathie auf

Barbara Klepsch, Ministerin für Kultur und Tourismus in Sachsen. / Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Barbara Klepsch, Ministerin für Kultur und Tourismus in Sachsen. / Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Mit einer nachdenklichen Weihnachtsbotschaft haben sich Theater in Bautzen, Dresden und Freiberg sowie Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) an die Bürger gewandt. In Bautzen und Freiberg ist der Protest gegen Corona- Maßnahmen besonders groß. «Wir haben diese gemeinsame Erklärung verfasst, weil wir damit auf die prekäre Lage der Kulturschaffenden in Sachsen aufmerksam machen wollen und mehr Solidarität und Verantwortungsbewusstsein von den Menschen in Sachsen erwarten», erklärte Klepsch am Donnerstag. Es sei wichtig, den «Corona-Spaziergängen» etwas entgegensetzen.

«Das Bild von Sachsen leidet unter der lauten Minderheit. Wir werden aus dieser ständigen Pandemie-Schleife nur herauskommen, wenn sich auch in Sachsen die Impfquote erhöht und wir die Belastung in den Kliniken reduzieren können», betonte die Ministerin. Es sei bitter, dass neben dem Tourismus erneut vor allem Kultureinrichtungen wie die Theater unter den Einschnitten durch die Pandemie leiden müssen.

Die Erklärung trägt den Titel «Wo bleibt die Menschlichkeit?» «Es geht in der Theaterarbeit um die Frage, wie Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen, Ansichten und Haltungen miteinander leben und kommunizieren und wie Menschlichkeit, Empathie und Solidarität in extremen Situationen bewahrt werden kann. «Die Pandemie ist eine solche Situation», betonte Ralf-Peter Schulze, Intendant des Mittelsächischen Theaters Freiberg/Döbeln. Theater müsse gerade schwierigen gesellschaftlichen Diskussionen Haltung zeigen, ergänzte Lutz Hillmann, Chef des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen.

«Unser Theater steht für Streit und Meinungsvielfalt mit offenem Visier. Was sich zur Zeit teilweise auf den sächsischen Straßen abspielt, hat aber nichts mit Meinungsfreiheit zu tun. Das ist dumpfe Hetze, gegen die sich nicht nur Theater, sondern alle Sachsen mit Herz und Vernunft stellen sollten», unterstrich Philipp Schaller, Leiter des Dresdner Kabaretts «Die Herkuleskeule».

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