Das Neiße Filmfestival wartet bei seiner 20. Auflage vom 23. bis 28. Mai mit einem besonderen Spektakel auf. Passend zum Fokus postsowjetische Lebenswelten kündigte der Veranstalter am Montag die russische Band Pussy Riot an. Die kremlkritischen Punk-Musikerinnen und politischen Aktionskünstlerinnen, die auch den russischen Angriff auf die Ukraine scharf verurteilen, geben nach der Preisverleihung am 27. Mai am Kühlhaus in Görlitz ein Konzert unter freiem Himmel - als Höhepunkt des Jubiläumsprogramms.
Insgesamt werden im Dreiländereck Sachsen, Tschechien und Polen den Angaben nach rund 100 Produktionen in drei Wettbewerben und diversen Reihen gezeigt. Zum Auftakt läuft die surreale Tragikomödie «Franky Five-Star» über die Suche nach sich selbst im Gerhart-Hauptmann-Theater in Zittau.
Die Fokus-Reihe beschäftigt sich unter dem Titel «Post Soviet Union» mit dem gesellschaftlichen und politischen Nachlass der ehemaligen Sowjetunion. Darin laufen Filme, die Aspekte des politischen, sozialen und wirtschaftlichen Lebens - von intellektuellen Auseinandersetzungen bis zu den Bedingungen des Alltagslebens. Passend zum «vielstimmigen, cineastischen Kaleidoskop von Erzählungen» beleuchtet eine Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ««Postsowjetische Lebenswelten».
Neben drei Spielfilmen, die vom Zusammenleben in der Festspielregion erzählen, laufen neun Dokumentarfilme zu Umweltschutz, sozialer Ungerechtigkeit oder auch Kunst und Musik sowie 34 Kurzfilme - fiktional, dokumentarisch, animiert, experimentell - in der Konkurrenz um die jeweils beste Produktion. Mehrere Reihen präsentieren Beiträge regionaler Filmemacher zum Leben in der Lausitz oder an der Grenze sowie das aktuelle Filmschaffen in den drei Ländern.
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