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Linke warnen vor Lockdown für die Kultur

Franz Sodann (Die Linke), Landtagsabgeordneter in Sachsen. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Franz Sodann (Die Linke), Landtagsabgeordneter in Sachsen. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Die sächsischen Linken haben vor den Folgen eines neuerlichen Lockdowns für die Kultur gewarnt. Man sollte kulturelles Leben mit Hygienekonzepten ermöglichen - eine pauschale Schließung der Einrichtungen wäre das Ende für viele Veranstalter, erklärte der Abgeordnete Franz Sodann am Mittwoch in Dresden. Sollte ein Lockdown für den Kulturbereich unvermeidbar sein, müsse Vorsorge getroffen werden, dass Kultureinrichtungen und Künstler nicht pleitegehen. Die Linken seien für einen vom Staat gezahlten, befristeten Unternehmerlohn von 1180 Euro im Monat, um Lebenshaltungskosten von Soloselbstständigen zu decken.

«Die Gesundheit ist das wichtigste Gut. Ihr Schutz gelingt am besten, wenn wir die Pandemie dort bekämpfen, wo die Fallzahlen unkontrolliert steigen. Kulturveranstaltungen gehören nicht zu diesen Orten, sofern dort vernünftige Hygienekonzepte aufgestellt und auch durchgesetzt werden», betonte der Linke-Sprecher für Kulturpolitik.

Sodann erinnerte daran, dass die Kultur- und Veranstaltungsbranche in einer dramatischen Krise steckt: «Viele Einrichtungen und Betriebe werden schon bald für immer schließen müssen, wenn weiter alle Einnahmen fehlen.» Deshalb dürfe man kulturelles Leben nicht pauschal herunterfahren, schon gar nicht ohne Beteiligung der Parlamente.

Viele Kunst- und Kultureinrichtungen hätten mit großem Aufwand Hygienekonzepte erstellt, um wenigstens im verminderten Maße arbeiten zu können, betonte Sodann: «Wenigstens das sollte möglich sein, zumal dort anders als im privaten Bereich kontrolliert werden kann, ob die Hygieneregeln eingehalten werden.»

Die Intendantinnen und Intendanten großer Kultureinrichtungen in Dresden bekannten sich ausdrücklich zu den von den Behörden auferlegten Maßnahmen. Die geltenden Regelungen würden in den Häusern sorgfältig umgesetzt und kontrolliert, damit Publikum, Künstler und Mitarbeiter bestmöglich vor Infektionen geschützt werden, hieß es.

Hintergrund ist ein Vorkommnis bei den Dresdner Jazztagen am vergangenen Wochenende. Dabei hatten einander fremde Besucher ohne Abstand und Maske in Zehnergruppen beisammengesessen, nachdem sie dem vorher zustimmten. Der Veranstalter ging davon aus, dass er sich dabei an das von der Stadt genehmigte Hygienekonzept hielt.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Franz Sodann (Die Linke), Landtagsabgeordneter in Sachsen. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild