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Aufwendige Restaurierung: «Vielauer Altar» in neuem Glanz

Der Vielauer Altar von 1514 ist in die Dauerausstellung der Kunstsammlungen Zwickau zurückgekehrt. / Foto: Sebastian Willnow/dpa
Der Vielauer Altar von 1514 ist in die Dauerausstellung der Kunstsammlungen Zwickau zurückgekehrt. / Foto: Sebastian Willnow/dpa

Peter Breuer war einer der bedeutendsten spätgotischen Bildschnitzer Sachsens. In seiner Zwickauer Werkstatt entstanden zahlreiche Altäre und Heiligendarstellungen für Kirchen der Region. Eines seiner wichtigsten Werke ist nun wieder öffentlich zu sehen.

Nach jahrelanger Restaurierung kehrt eines der Hauptwerke des sächsischen Bildschnitzers Peter Breuer in die Dauerausstellung der Kunstsammlungen Zwickau zurück: der Vielauer Altar von 1514. Er stamme aus Breuers späterer Schaffensperiode und gelte als eine der qualitätsvollsten Arbeiten dieser Zeit, teilte die Stadt mit. Seit 2009 sei der Altar aufwendig restauriert worden und sollte am späten Mittwochnachmittag feierlich enthüllt werden. Fortan ist er in der Schau «Im Himmel zu Hause» öffentlich zu sehen.

Breuer (1472-1541) lebte während seiner Wanderschaft als Malergeselle zeitweise in Würzburg und wurde vom Künstler Tilman Riemenschneider beeinflusst. Um 1500 kehrte er nach Zwickau zurück und gründete eine eigene Werkstatt. Dort schuf er neben ganzen Altären auch einzelne Marien- und Heiligendarstellungen, die zahlreiche Kirchen der Region zierten. Heute sind Werke von ihm etwa in der Jakobikirche Chemnitz, im Zwickauer Dom und im Chemnitzer Schloßbergmuseum zu sehen.

Der frisch restaurierte, mit Gold und Brokat verzierte Flügelaltar wurde ursprünglich für die Kirche in Vielau bei Zwickau geschaffen. Im Mittelschrein ist Maria mit dem Jesuskind abgebildet, gesäumt von den Aposteln Petrus und Paulus. In den Seitenflügeln sind die Heilige Katharina und die Heilige Barbara in vornehmer Tracht dargestellt.

Der Altar war den Angaben nach Teil eines Forschungs- und Restaurierungsprojekts, das seit 2008 mit Unterstützung der Landesstelle für Museumswesen an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vorangetrieben wurde. Dabei wurde ein neues Verfahren angewandt, um Schäden infolge früherer Behandlungen gegen Schädlinge zu beseitigen. Dazu wurden die Kunstwerke in einem Behälter unter leichtem Unterdruck und Stickstoffatmosphäre mit Lösemitteln bedampft. So hätten schädliche Verölungen auch im Innern der Skulpturen gelöst werden können, hieß es.

Insgesamt wurden in den vergangenen Jahren auf diese Weise rund 40 Kunstwerke des Zwickauer Museums einer Frischekur unterzogen: Einzelfiguren, Altarretabel, Kruzifixe und ein Epitaph. Die Kosten hierfür belaufen sich den Angaben zufolge auf mehr als eine halbe Million Euro. «Mit dem Vielauer Altar ist die Dauerausstellung nun komplett», sagte die Leiterin der Kunstsammlungen, Petra Lewey.

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