Mit einem Konzert in ungewöhnlichem Ambiente starten die Silbermann-Tage in ihre 26. Auflage. Zum Auftakt präsentiert das European Union Baroque Orchestra unter der Leitung von Enrico Onofri diesen Freitag unter anderem Werke von Henry Purcell, Charles Avison und Georg Philipp Telemann - im Lokschuppen des Museums Schauplatz Eisenbahn in Chemnitz.
«Barockmusik im Dampflokschuppen: aufregender können Tradition und Moderne, können ebenso die sächsische Innovationskraft im Instrumentenbau und der Industrie nicht erlebt werden», erklärte der künstlerische Leiter des Festivals, Albrecht Koch.
Silbermann-Orgeln in Sachsen zu erleben
Das Musikfestival ist nach Gottfried Silbermann (1683–1753) benannt, einem der bedeutendsten deutschen Orgelbaumeister. Er hatte seine Werkstatt in Freiberg. Seine Instrumente sind bis heute in Sachsen zu erleben, etwa im Freiberger Dom, der Schlosskirche Dresden und der Glauchauer Georgenkirche.
Silbermann habe die europäische Kultur aufgenommen, in seinen Instrumenten verarbeitet und Maßstäbe gesetzt, erklärte Koch zum diesjährigen Motto «Der Klang Europas». Aus seiner Lehrzeit in Straßburg stammten viele französische Einflüsse, die er in die sächsische Klanglandschaft integriert habe.
Doppelkonzert schlägt live Brücke nach Frankreich
Auf dem Programm stehen zahlreiche Konzerte etwa mit Bach-Kantaten sowie Orgel und Jazz, aber auch eine musikalische Lesung, eine Benefiz-Kunstauktion, ein Familienfest und ein Rundfunkgottesdienst. Bei «Klangbrücke Silbermann» werden zwei Konzerte im Freiberger Dom und der Thomas-Kirche in Straßburg via Livestream verbunden - ein Symbol für die historische Verbindung der Orgelbauerfamilie Silbermann.
Darüber hinaus zeigen in den kommenden Tagen Nachwuchsorganisten aus aller Welt beim Gottfried Silbermann Orgelwettbewerb ihr Können. Die Preisträger werden das Abschlusskonzert am 14. September im Freiberger Dom gestalten, zusammen mit dem Knabenchor Hannover.
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