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Zeugin im Juwelendiebstahl-Prozess: Angst in Tiefgaragen

Das Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Feuerwehrfahrzeugs. / Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Symbolbild
Das Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Feuerwehrfahrzeugs. / Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Symbolbild

Im Prozess gegen die mutmaßlichen Täter des Juwelendiebstahls aus dem Historischen Grünen Gewölbe Dresden haben Zeugen den Brand eines Fluchtwagens geschildert. Sie habe noch immer Angst und Panik, wenn sie in den Keller oder eine Tiefgarage gehe, sagte eine 59-Jährige am Dienstag im Landgericht. Die Geschäftsfrau ging am Morgen des 25. November 2019 zu ihrem Auto in der Tiefgarage. Es habe dort verbrannt gerochen, «plötzlich gab es eine Explosion und einen Feuerball in der Ecke». Als sie raus rannte, hörte sie es noch drei oder vier Mal knallen.

Zuvor stand ein Auto direkt vor dem Tor, als eine andere Bewohnerin mit ihrem Wagen gerade raus wollte - und drängte hinein, wie die 61-Jährige schilderte. Am Steuer habe ein Mann gesessen. Ein Polizist berichtete, dass das Feuer von einem stillgelegten Fahrzeug mit falschem Kennzeichen ausging. In dessen Kofferraum wurde Einbruchswerkzeug gefunden.

Seit Ende Februar müssen sich sechs Männer zwischen 23 und 28 Jahren wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung verantworten. Die Deutschen aus einer bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie sollen aus dem Museum 21 Schmuckstücke mit insgesamt 4300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro gestohlen und zudem über einer Million Euro Sachschäden hinterlassen haben.

Ihnen wird auch vorgeworfen, einen Stromkasten und den Brand in der Tiefgarage gelegt zu haben. Die Flammen erfassten drei weitere Autos, insgesamt 61 Fahrzeuge wurden beschädigt. Durch den starken Rauch war ein Mieter zu Schaden gekommen. Sein Schwager habe ihn nach 5.00 Uhr am Morgen geweckt, «sonst wären wir gestorben», sagte der 45-Jährige, der mit seiner Frau über der Tiefgarage wohnte. Die Wohnung sei schnell voller Rauch gewesen, der nicht nur von außen durch offene Fenster, sondern im Bad auch über den Lüftungsschacht eindrang. «Selbst in der Kloschüssel hat es gesprudelt.»

Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt.

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