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Nach Messerangriff zu Heiligabend in Aue beginnt Prozess

Justitia mit Holzhammer und Aktenstapel. Foto: Volker Hartmann/dpa/Symbolbild
Justitia mit Holzhammer und Aktenstapel. Foto: Volker Hartmann/dpa/Symbolbild

Knapp sechs Monate nach der Messerattacke an Heiligabend auf einen Helfer in einer Kirchgemeinde in Aue-Bad Schlema beginnt heute der Prozess gegen die drei Tatverdächtigen. Zum Auftakt am Landgericht Chemnitz wird laut einer Gerichtssprecherin nur die Anklageschrift verlesen. Dem 17-Jährigen Hauptangeklagten wird versuchter Totschlag vorgeworfen. Er soll bei einer Weihnachtsfeier für Bedürftige einen 51-Jährigen niedergestochen haben. Dieser hatte einen Streit zwischen mehreren Männern schlichten wollen und war dazwischen gegangen. Der Jugendliche soll demnach von seinem Vater angestiftet worden sein. Der dritte Mann ist als mutmaßlicher Tatbeteiligter angeklagt.

Die Ereignisse hatten in Aue für Unruhe gesorgt: Noch während der Deutsche notoperiert wurde, machten in den sozialen Netzwerken die ersten Meldungen die Runde, weil es sich bei den Tatverdächtigen um Männer aus Syrien und Libyen handelt. Vier Tage nach dem Vorfall folgten rund 2200 Teilnehmer dem Aufruf eines lokalen NPD-Funktionärs zu einer Kundgebung. Die Kirchgemeinde verwahrte sich gegen die Instrumentalisierung der Straftat und kam mit 500 Menschen zum Friedensgebet zusammen.

Der Helfer selbst sieht dem Prozess, für den bislang sechs Verhandlungstage geplant sind, mit Anspannung entgegen, sagte er im Vorfeld gegenüber dpa. Er ist am Freitag als Zeuge geladen.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Justitia mit Holzhammer und Aktenstapel. Foto: Volker Hartmann/dpa/Symbolbild