Der Direktor des Zoos Leipzig, Jörg Junhold, bedauert, dass die Zoos bei den ersten Corona-Lockerungen nicht berücksichtigt worden sind. «Wir sind natürlich alle etwas traurig und auch ein bisschen enttäuscht. Wir hätten unter Auflagen vielleicht auch öffnen können», sagte Junhold, der auch Präsident des Verbands der Zoologischen Gärten ist, am Donnerstag.
Der Zoo Leipzig werde jetzt gucken müssen, wo er Kosten einsparen könne. Die finanzielle Situation sei «sehr angespannt», sagte Junhold. Er hatte bereits vorgerechnet, dass die Schließung seit März ein Loch von rund vier Millionen Euro reiße. Die Einnahmen seien komplett weggebrochen, während die Kosten weiterliefen. Er hoffe weiter auf Unterstützung der Politik durch einen Rettungsschirm für die Zoos.
Die Tiere würden aber unverändert versorgt, betonte der Zoo-Direktor. Notschlachtungen, wie sie der Tierpark Neumünster als letztes Mittel in der Krise überlegt hat, werde es in Leipzig nicht geben.
In den nächsten zwei Wochen werde der Zoo «Frühjahrsputz» machen. «Werden uns vorbereiten, so dass wir hoffentlich Anfang Mai öffnen können», sagte Junhold. Er rechne damit, dass es auch dann Auflagen geben werde. «Wir werden im Gespräch bleiben mit dem Gesetzgeber, mit dem Freistaat Sachsen, und werden eine Lösung erarbeiten, dass man mit entsprechenden Verhaltensregeln einen ordentlichen Zoobesuch haben kann in Zukunft.»
Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH
Bilder: Zoodirektor Jörg Junhold im Leipziger Zoo. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild