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Schlechtere Behandlungen von Kranken in Sachsen wegen Corona

Geräte stehen und hängen in einem leeren Zimmer auf einer Corona-Intensivstation. / Foto: Fabian Strauch/dpa/Symbolbild
Geräte stehen und hängen in einem leeren Zimmer auf einer Corona-Intensivstation. / Foto: Fabian Strauch/dpa/Symbolbild

Die hohen Corona-Fallzahlen in Sachsen haben laut einer Umfrage unter Ärztinnen und Ärzten die Behandlung von Patienten beeinträchtigt. 90 Prozent der Mediziner gaben bei der Befragung im Auftrag des Marburger Bunds Sachsen an, dass in ihrem Krankenhaus die Behandlung von Patienten mit anderen Erkrankungen zugunsten von Covid-19-Patienten eingeschränkt werden musste. Das teilte die Ärztegewerkschaft am Donnerstag mit. Mehr als die Hälfte der Befragten sieht den Zahlen zufolge einen Rückstau von Behandlungen aufgrund der Kapazitätsengpässe. Befragt wurden 593 Mediziner. Die Erhebung ist den Angaben zufolge nicht repräsentativ.

Zu den konkreten Konsequenzen der Corona-Situation gehören demnach eine sinkende Therapiequalität und die eigene physische und psychische Überlastung. «Kurzfristige Dienstplanänderungen, sehr viele Überstunden, sinkende Behandlungsqualität und die Unterbrechung von Fort- und Weiterbildungen: Die Arbeitsbelastung unserer Mitglieder steigt, Qualifizierung wird zurückgestellt», sagte der Landesvorsitzende Torsten Lippold laut Mitteilung.

35 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass es in ihrem Haus Situationen gegeben habe, in denen sie die Behandlung von Notfallpatienten hätten priorisieren müssen. «Es ist Standard in der Akutmedizin und im Interesse von Notfallpatienten, dass sich die Reihenfolge der Versorgung nach der Dringlichkeit und nicht nach der Ankunftszeit in der medizinischen Einrichtung richtet», sagte Lippold. Durch Corona würden die Spielräume aber kleiner.

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