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Pflegerat Sachsen fordert Neuausrichtung der Pflege

Zwei Intensivpfleger versorgen einen Covid-19-Patienten auf der Intensivstation der Leipziger Uniklinik. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Zwei Intensivpfleger versorgen einen Covid-19-Patienten auf der Intensivstation der Leipziger Uniklinik. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Angesichts der steigenden Corona-Zahlen fordert der Pflegerat Sachsen von der Landesregierung eine sofortige Verbesserung der Situation von Pflegekräften im Freistaat. Ohne eine Neuausrichtung der Pflege sei die Versorgung in Sachsen akut bedroht, teilte der Pflegerat am Dienstag nach einer Sitzung am Vortag mit.

Schon jetzt hätten zahlreiche Pflegekräfte den Beruf verlassen, und es stünden daher weniger Intensivbetten zur Verfügung als in den letzten Wellen der Pandemie. Zudem werde es immer schwieriger, Pflegeplätze zu finden, weil es zu wenige Fachkräfte gebe, um die Versorgung der Einrichtungen sicherzustellen. «Beruflich Pflegende leisten seit 18 Monaten eine extreme Kraftanstrengung, um eine sichere Versorgung von Patienten und Bewohnern sicherzustellen. Dabei gehen sie oftmals über die eigenen Belastungsgrenzen hinaus», heißt es in einer Mitteilung. Für die kommenden Wochen werde eine noch größere Kraftanstrengung erwartet.

Konkret fordert das Gremium Entlastungen in zwei Schritten. Kurzfristig müssten etwa die Sanktionen gegen Krankenhäuser ausgesetzt werden, wenn Personaluntergrenzen unterschritten werden. In einem zweiten Schritt soll die Landesregierung nach dem Willen des Rats einen Bevollmächtigten für Pflege einsetzen, der in Abstimmung mit den Ministerien einen Masterplan Pflege für den Freistaat erstellt.

Dieser solle noch in dieser Legislaturperiode ein Qualifizierungsprogramm einrichten für Fachkräfte, die den Beruf verlassen haben und zurückkehren wollen. Außerdem brauche es weitere akademische Ausbildungs- und Qualifizierungsprogramme an den Hochschulen.

Michael Junge, Vorsitzender des Pflegerats, sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass die aktuelle Situation besorgniserregend ernst sei. «Ohne spürbare Verbesserungen und mutige Schritte, um den Beruf attraktiver zu machen und die hohen Kompetenzen von beruflich Pflegenden zu nutzen und anzuerkennen, steuern wir sehenden Auges auf eine bald eintretende humanitäre Pflegekatastrophe zu», sagte Junge. Das Pflegepersonal sei an die Grenzen der Belastbarkeit und der Geduld angelangt. «Wir benötigen dringend spürbare und schnelle Entlastungen und den Mut, Pflege neu zu denken.»

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH