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Kretschmer: Pandemische Lage ist noch nicht zu Ende

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bei der Verleihung des Sächsischen Bürgerpreises 2021. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv
Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bei der Verleihung des Sächsischen Bürgerpreises 2021. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sieht die pandemische Lage von nationaler Tragweite noch nicht zu Ende. «Im Gegenteil sie gewinnt gerade wieder an Kraft und Gefährlichkeit», sagte der Regierungschef am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Dresden und widersprach damit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Der hatte sich zuvor dafür ausgesprochen, dass es nach dem 25. November nicht zur erneuten Verlängerung der bundesweiten Corona-Notlage kommt.

«Schon im Frühjahr ist ein großer Fehler passiert. Die Politik hatte gegen den Rat der Wissenschaft die Aufhebung von Schutzmaßnahmen bei steigenden Infektionen entschieden. Die Folge war die Bundesnotbremse und der Lockdown im Frühjahr. Wer Normalität erzwingen will, verhindert sie möglicherweise», argumentierte Kretschmer. In diesen Tagen könne man noch entscheiden, ob Einschränkungen auf die Risikogruppe der Ungeimpften konzentriert werden könnten. In einigen Wochen werde es auch diese Option nicht mehr geben.

«2G ist jetzt ein zwingendes Muss. Die Infektionen bei den ungeimpften Menschen bestimmen diese vierte Welle», sagte Kretschmer abschließend. Die Bevölkerung müsse über die aktuelle Corona-Entwicklung informiert werden. Dazu brauche man eine öffentliche Debatte und die Entscheidung, welche Schutzmaßnahmen gesellschaftlich mitgetragen werden.

In Sachsen hatte die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche zuletzt stark zugenommen. Das Robert Koch- Instituts wies den Inzidenzwert am Mittwoch für Sachsen mit 200,8 aus, nach 191,4 am Vortag. Damit liegt der Freistaat deutlich über dem bundesweiten Wert (118,0) und hat nach Thüringen (241,8) die zweithöchste Wocheninzidenz.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH