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Dresden: Forscher entwickeln Medikamente gegen Virusinfektionen

Blick auf ein Schild des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild
Blick auf ein Schild des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild

Forscher des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) wollen neue Medikamente gegen Virusinfektionen entwickeln. Dazu erhalten sie in den kommenden drei Jahren insgesamt 350 000 Euro, teilte das HZDR am Donnerstag in Dresden mit. Die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung hatte dazu den Wettbewerb «Ihre Idee gegen Tröpfchen» aufgelegt. Neben dem Projekt des Instituts für Radiopharmazeutische Krebsforschung am HZDR werden noch drei weitere Vorhaben von der Stiftung gefördert.

«Neben der Entwicklung weiterer Impfstoffe benötigen wir auch neue Medikamente, die Infektionen und die damit einhergehende Virusverbreitung eindämmen, schwere Krankheitsverläufe verhindern und eine Therapie ermöglichen», erklärte Teamleiter Michael Bachmann und bezog sich dabei auch auf die Corona-Pandemie. Das Ziel bestehe darin, neuartige Inhalations-Medikamente zu entwickeln und zu testen, die sowohl passiven als auch aktiven Immunschutz ohne Impfung ermöglichen. Bachmann geht davon aus, dass mit solchen Medikamenten Tröpfcheninfektionen verhindert werden können.

«Da Tröpfcheninfektionen über die Lunge verlaufen, erscheint es logisch, Medikamente durch Inhalation direkt zu den gefährdeten Lungenzellen zu bringen», erläuterte Bachmann. Sofern es doch zu einer Infektion komme, könnte die Viruslast mit diesen Medikamenten möglicherweise entscheidend reduziert werden. Im Erfolgsfall würde damit nicht nur ein Arzneimittel zur Prophylaxe und Behandlung von Corona bereitgestellt. Der geplante neue therapeutische Ansatz könnte auch auf die Behandlung von Infektionen etwa durch Grippeviren, Herpesviren, Masern und Röteln übertragen werden.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH