Alkoholismus ist auch 2021 das häufigste Thema in den sächsischen Suchtberatungsstellen gewesen. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Suchtbericht für den Freistaat hervor. Knapp die Hälfte (47 Prozent) der Beratungen drehte sich demnach um Alkoholprobleme, etwas mehr als im Jahr 2020, wie die Sächsische Landesstelle gegen die Suchtgefahren (SLS) mitteilte. Zudem waren drei Viertel aller Suchtdiagnosen in den Krankenhäusern alkoholbezogen.
Bei den Beratungen ging es in 16,6 Prozent der Gespräche um die Droge Crystal. Diese Zahlen stagnierten seit Jahren auf gleichbleibend hohem Niveau, hieß es. Seit sechs Jahren steigen laut SLS auch die Fallzahlen von Suchtproblemen in Verbindung mit Cannabis. In der stationären Suchtmedizin erreichen diese einen Anteil von 4 Prozent aller Suchtdiagnosen, in der ambulanten Suchthilfe beträgt der Anteil 13 Prozent.
Zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Suchtgeschehen konnten in dem aktuellen Bericht keine Aussagen getroffen werden. Pandemiebedingter psychosozialer Stress, fehlende soziale Kontrolle oder Isolation seien jedoch Risikofaktoren für Suchtentwicklungen. Diese würden aber wohl erst in den kommenden Jahren im Hilfesystem deutlich werden.
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