Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) hegt im Zusammenhang mit dem Neun-Euro-Ticket große Erwartungen. Das Ticket sei eine große Chance, sagte er am Dienstag auf Anfrage. «Wir hoffen alle, dass es einen nachhaltigen Effekt gibt und nicht nur einen kurzfristigen für die nächsten drei Monate.» Es wäre gut, wenn die Menschen den öffentlichen Personennahverkehr als Alternative für sich erkennen. «Ich habe hohe Erwartungen daran, dass es wirklich funktioniert.»
Dulig zufolge muss Deutschland aufpassen, dass steigende Energiepreise nicht zu großen sozialen Verwerfungen führen: «Die Leute sehen an der Tanksäule, vor welchen Problemen wir stehen (...) Wir müssen wirklich aufpassen, dass Energiekosten nicht zu einer sozialen Frage werden, ob man sich etwas leisten kann oder nicht.» Deshalb sei es wichtig, dass die Bundesregierung vielfältige Maßnahmen wie das Neun-Euro-Ticket und den Tankrabatt ergriffen habe.
Das Ticket ist eine Reaktion auf die stark gestiegenen Energiekosten und soll als Entlastungsmaßnahme dienen. Es wird in den Monaten Juni, Juli und August angeboten und gilt deutschlandweit für Fahrten mit Bussen, Straßen- und Regionalbahnen in der 2. Klasse. Für jeden Monat wird ein extra Ticket ausgestellt. Autofahrer sollen zudem mit einem Tankrabatt entlastet werden. Wegen der gestiegenen Energiepreise senkt der Bund ab Mittwoch für drei Monate die Steuer auf Kraftstoffe. Für die Mineralölkonzerne besteht allerdings keine Pflicht, die Steuersenkung an die Kunden weiterzugeben.
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