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Waldbrand in Sächsischer Schweiz weitet sich aus

Ein Militärhubschrauber nimmt mit einem Löschwasser-Außenlastbehälter aus der Elbe Wasser auf. / Foto: Robert Michael/dpa
Ein Militärhubschrauber nimmt mit einem Löschwasser-Außenlastbehälter aus der Elbe Wasser auf. / Foto: Robert Michael/dpa

Der Waldbrand im Nationalpark Sächsische Schweiz weitet sich aus. Weiter nördlich des bisherigen Brandgebiets zwischen Großem Winterberg und Großem Zschandbach habe das Feuer die Grenze von Böhmen in die Sächsische Schweiz überschritten, teilte der Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, am Donnerstag mit. «Es sieht so aus, als ob sich die Situation verschlechtern könnte, die Lage wird angespannter.»

Am Donnerstag sind etwa 300 Einsatzkräfte bemüht, die Feuer einzudämmen. Diese Zahl werde aber je nach Lage weiter aufgestockt, erläuterte Kunz. Derzeit sind sieben Löschhubschrauber im Einsatz, zudem machen zwei Hubschrauber auch mit Wärmebildkameras Aufklärungsflüge. Aktuell stehen den Angaben zufolge etwa 250 Hektar Waldfläche in Flammen.

Das Feuer war am Wochenende im Nationalpark Böhmische Schweiz in Tschechien ausgebrochen und hatte am Montag auf den Nationalpark Sächsische Schweiz übergegriffen. In Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz gilt seit Dienstag Katastrophenalarm. Touristen sollen das Gebiet meiden. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge dürfen bis auf Weiteres die Wälder nicht mehr betreten werden.

Unterdessen hat Sachsens Innenminister den Einsatz der Brandbekämpfer hervorgehoben und jegliche benötigte Hilfe zugesagt. «Die Einsatzkräfte kämpfen über die Erschöpfungsgrenze hinaus», sagte Armin Schuster (CDU) in Bad Schandau. Die Lage sei einmalig und habe es zuvor noch nicht gegeben. «Der Einsatz fordert alles ab und das Innenministerium wird nach Kräften unterstützen.»

Der erste der drei bestellten Löschhubschrauber wird laut Schuster im kommenden Jahr in Sachsen bereitstehen. Zudem appellierte er eindringlich an alle Menschen, die Betretungsverbote der Wälder zu beachten. Der Innenminister geht davon aus, dass es noch lange dauern wird, bis der Brand komplett gelöscht ist. «Ich fürchte auch, dass der für Samstag vorhergesagte Regen nicht ausreichen wird.»

Die Brandbekämpfer im Nationalpark Sächsische Schweiz können in den kommenden Tagen zumindest auf Wetterunterstützung hoffen. «Der Wind lässt nach, und es kommt auch etwas Regen in die Region des Waldbrandes», sagte Florian Engelmann vom Deutscher Wetterdienst (DWD) in Leipzig auf Anfrage. Am Donnerstag ist es demnach fast windstill mit einzelnen Böen von bis zu 20 Stundenkilometern. Am Freitag soll der Wind etwas auffrischen, aber immer noch auf niedrigem Niveau. «In der Nacht zu Samstag dreht der Wind dann in Richtung Tschechien», erläuterte Engelmann.

Niederschläge werden für Freitagabend erwartet. «Diese sind aber nicht flächenhaft. Es kommt zu örtlich begrenzten Schauer, die sich aber nicht exakt auf eine Region vorhersagen lassen», erklärte der Meteorologe. Erst am Samstag kommen ergiebigere Niederschläge in Ostsachsen mit bis zu 15 Litern pro Quadratmeter an. «Nur solche großflächigen Schauergebiete mit entsprechenden Mengen können die Feuerwehrleute wirklich unterstützen», sagte Engelmann.

«Es mussten bisher keine Ortschaften oder einzelne Gebäude evakuiert werden. Es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung», betonte Thomas Kunz vom betroffenen Landratsamt. Es gebe aber entsprechende Konzepte, die rasch umgesetzt werden könnten.

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