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Sechs Spiele, kein Sieg: Dynamo tritt auf der Stelle

Dynamos Michael Akoto (l) im Zweikampf mit Heidenheims Tobias Mohr. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
Dynamos Michael Akoto (l) im Zweikampf mit Heidenheims Tobias Mohr. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Der Unterschied zwischen den beiden Halbzeiten gegen Heidenheim war aus Dresdner Sicht so groß wie der zwischen Tag und Nacht. Am Ende erkämpfen sich die Sachsen immerhin einen Punkt. Ausgerechnet Dresdens Bester hat eine entscheidende Aktie am Gegentor.

Es war Michael Sollbauer deutlich anzumerken, dass er mit dem 1:1 seiner Dresdner Dynamos gegen Heidenheim nicht wirklich zufrieden war. «Es war vor allem in der zweiten Halbzeit ein gutes Spiel von uns. Wir haben uns nicht belohnt, hätten meiner Meinung nach das 2:1 schießen müssen» erklärte der 31-Jährige. Wenngleich der Innenverteidiger am Freitagabend nicht auf der Torschützenliste auftauchte, so hatte er doch einen entscheidenden Anteil am Verlauf des Spiels.

Dynamo hatte sich nach zuletzt durchwachsenen Leistungen eigentlich viel vorgenommen. Laut Trainer Alexander Schmidt wollte man «Zweikampfhärte, Kopfballstärke, Robustheit und Kompaktheit im Umschaltspiel» auf den Platz bringen. Jene Eigenschaften also, die den Gast aus Heidenheim, der die «2. Liga verkörpert» wie kein anderes Team, selbst auszeichnet. Viel zu sehen war davon in der Anfangsphase jedoch nicht. «Wir wollten Heidenheim nicht die Möglichkeit geben, ein Tor zu schießen. Darunter litt die Offensive» sagte Sollbauer. Allen voran ihm war es zu verdanken, dass die Gäste nicht früh in Führung gingen. Ein ums andere Mal warf sich der Österreicher in letzter Not in die Abschlüsse der Heidenheimer.

Weil die Führung der Gäste quasi in der Luft gelegen habe, reagierte Dynamos-Coach früh. Den Doppelwechsel - Guram Giorbelidze und Oliver Batista Meier kamen schon in der 29. Minute für Chris Löwe und Vaclav Drchal - bezeichnete Schmidt, der auch schon gegen Rostock und Darmstadt vor der Pause doppelt Personal getauscht hatte, als «unpopuläre Maßnahme». Verteidiger Löwe sei aber ohnehin angeschlagen und fraglich gewesen, was man dem Routinier auch angemerkt hätte. «Mit Batista Meier wollte ich mehr Kreativität reinbringen», erklärte Schmidt. Einen dritten Wechsel nahm der 53-Jährige direkt nach dem Seitenwechsel vor, brachte Brandon Borrello für den schwachen Ransford Königsdörffer.

Die Kurskorrektur wäre schon zu Beginn des zweiten Durchgangs beinahe im Sande verlaufen. Ausgerechnet Sollbauer, der sich nach dem Kreuzbandriss von Tim Knippig Mitte August längst als Dynamos Abwehrchef etabliert hat und aus der Defensive nicht mehr wegzudenken ist, verlor das Kopfballduell vor dem 0:1 durch Stefan Schimmer (55.). «Es war natürlich eine super Flanke, sollte aber verteidigt werden», sagte Sollbauer. Dass die Dresdner nur vier Minuten später zurück in die Partie fanden, ist zum einen Christoph Daferner zu verdanken. Der Stürmer verwandelte einen Foulelfmeter sicher und souverän (59.). Der zehnte Saisontreffer des 24-Jährigen beruhte zum anderen aber auf dem Eingriff des Kölner Kellers, der ein Foulspiel an Dresdens Julius Kade gesehen haben wollte - eine schmeichelhafte Entscheidung.

Nach dem Ausgleich zeigten die Hausherren ein völlig anderes Gesicht, waren griffig und angriffslustig. Vor 6792 Zuschauer waren sie dem Siegtreffer sogar sehr nahe. Jedoch verzogen der eingewechselte Sebastian Mai (85.), Michael Akoto (91.) und Yannick Stark (93.) ihre Versuche knapp. Torschütze Daferner scheiterte zudem am glänzend reagierenden FCH-Schlussmann Kevin Müller (89.).

Unter dem Strich trauere man «zwei verlorenen Punkten nach», erklärte Sollbauer, denn das Remis hilft dem Aufsteiger im Abstiegskampf nicht wirklich weiter. Der erste Dreier im Jahr 2022 hätte den Dresdnern sicherlich gut getan, denn mit Darmstadt, Bremen und St. Pauli warten nun weitere schwere Aufgaben auf die Sachsen.

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