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Hohe Zahl von Zwangsräumungen in Sachsen im Jahr 2022

In Sachsen wurden im Jahr 2022 im Vergleich zu anderen Bundesländern viele Zwangsräumungen vollstreckt. Die Zahl der Räumungen ist im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, jedoch sind Mietschulden weiterhin die häufigste Ursache für den Wohnungsverlust.

In Sachsen sind 2022 verglichen mit anderen Bundesländern viele Zwangsräumungen vollstreckt worden. Im Freistaat wurde im vergangenen Jahr insgesamt 2265 Mal Wohnraum geräumt, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Mehr Räumungen wurden demnach nur in Nordrhein-Westfalen (8690), Bayern (2579) und Niedersachsen (2288) verzeichnet. Auch gemessen an den Zahlen der Einwohnerinnen und Einwohner der einzelnen Bundesländer verzeichnete Sachsen eine hohe Zahl von Zwangsräumungen.

Verglichen mit dem Vorjahr ist die Zahl der Räumungen in Sachsen zurückgegangen. 2021 wurden den Angaben der Bundesregierung zufolge noch 402 Wohnungen mehr zwangsweise geräumt. Mietschulden sind demnach die häufigste Ursache für den Wohnungsverlust.

Bundesweit sind im vergangenen Jahr den Angaben zufolge mehr als 27 319 Wohnungen zwangsweise geräumt worden. Die Miet- und Wohnungsbauexpertin der Linken, Caren Lay, forderte, dass Kündigungen bei Nachzahlungen der Mietrückstände aufgehoben und «Räumungen in die Wohnungslosigkeit» verboten werden müssten. «Wenn die Bundesregierung nicht handelt, werden noch mehr Menschen ihre Wohnungen und ihr Zuhause verlieren, denn die Mieten werden extrem angehoben», sagte Lay. «Jede Zwangsräumung ist eine zu viel.» Bei der Gesamtzahl der Zwangsräumungen geht Lay sogar von rund 30 000 im Jahr 2022 aus. Grund ist, dass die Bundesregierung nicht zu allen Ländern Angaben gemacht hat.

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