Nach zwei Corona-Jahren können in der sächsischen Landeskirche erstmals wieder Konfirmanden in der dafür vorgesehenen Zeit ihre Taufe bestätigen. Die ersten Zeremonien gab es Palmsonntag, wie eine Sprecherin sagt. In den nächsten Wochen bis Pfingsten werden demnach knapp 5000 junge Menschen in Gottesdiensten konfirmiert oder getauft. Darunter seien 4822 vor zwei Jahren angemeldete Jugendliche, 4303 würden davon getauft, sowie einige Nachholer aus 2020 und 2021. Damit liege die Gesamtzahl relativ stabil auf dem Vor-Corona-Niveau.
2020 und 2021 mussten Tausende Jugendliche länger auf den Eintritt in den Kreis der Erwachsenen warten. Aufgrund der Corona-Beschränkungen bei Gottesdiensten und Feiern hatten Familien die Zeremonien verschoben, teils sogar um ein Jahr.
Auch für 2022 hat die Landeskirche den Zeitraum bis in den Herbst verlängert. Nach Aufhebung der meisten Schutzmaßnahmen sei davon auszugehen, dass der Großteil der evangelischen Konfirmationen wie immer gefeiert werde, sagt die Sprecherin.
Die Zahl der Jungen und Mädchen, die mit der Konfirmation ihre Taufe bekräftigen, ist nach Angaben des Landeskirchenamtes seit 2008 kontinuierlich gestiegen und stagniert seit 2015 bei unter 5000 jährlich - mit Schwankungen aus demografischen Gründen.
Bei den Katholiken wird der Glauben mit der Firmung bestätigt. Das geschieht das ganze Jahr über. Im Bistum Dresden-Meißen spendet in der Regel der Bischof den Teenagern zwischen 13 und 17 Jahren das Sakrament. Erste Termine habe es Anfang April gegeben, sagt ein Sprecher. «Der Großteil läuft im Mai und Juni.» Auch die 16 Pfarreien des Bistums Görlitz gehen nach Angaben des dortigen Ordinariats «in die Normalität über», wobei die kleineren nicht jedes Jahr firmten.
Wegen Corona mussten auch Tausende nicht konfessionell gebundene Teenager länger auf den offiziellen Abschied von der Kindheit warten. Die Jugendweihen begannen erstmals wieder pünktlich Anfang April, wie eine Sprecherin des Sächsischen Verbandes für Jugendarbeit und Jugendweihe sagt. Im Vorjahr hatte die Saison verspätet begonnen. Etwa die Hälfte der Feierstunden wurde in den Herbst verschoben.
In diesem Jahr sind nach Angaben des Vereins landesweit insgesamt 288 Termine für rund 12.300 Teenager geplant - mit Hygienekonzept, «aber ohne Einschränkungen wie 3G-Regel oder Maskenpflicht». Urkunde, Buch und Blumen können wie vor der Pandemie persönlich auf der Bühne übergeben werden.
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