Die ersten Meldungen, dass ein Mann im Alter zwischen 30 und 40 Jahren in Dresden-Leutewitz Kinder in sein Auto locken wollte stammen von Anfang März 2021 (vgl. MDR). Hier soll es zu mindestens zwei Vorfällen gekommen sein.
Jetzt kam vermehrt zu Ereignissen im Dresden Westen, genauer im Schul- und Kitaumfeld der Cämmerswalder Straße auf der Südhöhe. Hier soll sich ein Mann am 24. März 2021 Zutritt zum Kitagelände Firlefanz verschafft haben. Laut einem Rundschreiben an die Eltern, soll er sich mit dem Vorwand, dass ein Kind dringend seine Hilfe benötige auf dem Gelände bewegt haben. Die Erzieher:innen haben ihn dann dem Gelände verwiesen. Da er sich im Anschluss noch in der näheren Umgebung aufgehalten haben soll, wurde die Polizei gerufen.
In den letzten Wochen wurde auch vermehrt von Eltern und Lernbegleiter:innen beobachtet, wie Kinder aus einem Auto heraus angesprochen wurden. Die Polizei bittet darum die Augen offen zu halten. Unter der Nummer 0351/483 22 33 können Zeugen Hinweise bei der örtlichen Polizeidirektion geben.
5 nützliche Tipps, was Eltern tun können
1. Sprechen Sie mit Ihren Kindern über das Thema
Sprechen Sie das Thema offen und altersgerecht an. Vermeiden Sie dabei bitte Gruselgeschichten und Horrormärchen. Erklären Sie, dass Männer und Frauen für derartige Taten in Fragen kommen und dass sowohl Jungs als auch Mädchen betroffen sein können.
2. Trainieren Sie die richtige Reaktion auf fremde Ansprache
Derartige Täter wollen anonym bleiben. Darum mögen Sie die Aufmerksamkeit nicht. Trainieren Sie mit Ihren Kinder darum lautes und klares Sprechen.
- “Lassen Sie mich in Ruhe!”
- “Gehen Sie weg!”
- “Fassen Sie mich nicht an!”
Wenn der Täter oder die Täterin nicht ablassen will, dann kann auch sehr lautes Schreien helfen. „Hilfe“ oder „Feuer“ erregen dann sehr viel Aufmerksamkeit.
3. Weglaufen, aber in die andere Richtung
Versucht der Täter oder die Täterin ein Kind ins Auto zu locken, dann soll das Kind weglaufen und zwar in die entgegengesetzte Fahrtrichtung. Der Aufwand dem Kind zu folgen dürfte hier zu hoch sein. Wenn das Kind dann noch schreit flüchten die Täter:innen in der Regel.
4. Ein Passwort festlegen
Häufig versuchen die Täter:innen die Kinder mit dem Spruch ins Auto zu locken, dass die Eltern der Kinder dringend Hilfe benötigen oder im Krankenhaus liegen. Natürlich stimmt das nicht. Legen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern ein Passwort fest, dass der Täter oder die Täterin wissen muss. Allein die Frage des Kindes nach diesem Passwort dürfte den Täter irritieren. Wenn er oder sie es dann trotzdem weiter probieren, sollten Kinder auf die Punkte 2 und 3 zurückgreifen.
Es werden auch andere Tricks probiert, um die Kinder zum Einsteigen zu bewegen:
- Willst Du niedliche Tierbabys sehen?
- Ich habe Zirkuskarten, willst Du mit?
- Möchtest Du viele Süßigkeiten?
5. In Gruppen laufen
Kinder sollten, wenn möglich, immer in Gruppen unterwegs sein, denn das schreckt potenzielle Täter eher ab.
Bleiben Sie aufmerksam und reden Sie mit Ihren Kindern darüber.