Eine Seilbahnfahrt auf den Hausberg von Liberec gehörte bisher zu den Hauptattraktionen der nordböhmischen Stadt nahe der Grenze zu Sachsen. Doch nach dem tödlichen Kabinenabsturz vom Oktober bleibt die Anlage auf dem Jeschken (Jested) für mindestens drei Jahre außer Betrieb. Das bestätigte Petr Stahlavsky von der tschechischen Eisenbahn (Ceske drahy) als Betreibergesellschaft am Freitag. «Priorität haben für uns Sicherheit und Nachhaltigkeit», betonte der Sprecher.
Angesichts der aktuell geltenden Vorschriften reiche eine einfache Reparatur mit Austausch der Tragseile nicht mehr aus, betonte der Sprecher. Als Option wird nun der Bau einer neuen Seilbahn geprüft, deren Verlauf um 650 Meter bis hin zu einer Straßenbahnhaltestelle verlängert wird. Möglich sei indes auch eine aufwendige Grunderneuerung auf der bestehenden Trasse.
Ende Oktober war eine Kabine aus einer Höhe von rund 30 Metern abgestürzt. Dabei kam ein Kabinenführer ums Leben. Passagiere waren zu dem Zeitpunkt nicht an Bord. Die Kabinenseilbahn in Liberec besteht seit 1933 und legt einen Höhenunterschied von 401,7 Metern zurück. Sie wurde zuletzt in den 1970er Jahren modernisiert. Liberec (Reichenberg) liegt knapp 25 Kilometer südöstlich von Zittau.
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