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Vorzeitige Rente in Ostdeutschland beliebt

dpa / Sebastian Kahnert
dpa / Sebastian Kahnert

Fünf Jahre nach der Einführung der abschlagsfreien Rente mit 63 ist diese in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sehr beliebt. «Die Leute rennen uns die Bude ein», sagte Jork Beßler, Chef der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland, der Deutschen Presse-Agentur. Im Vorjahr gingen in den drei Ländern etwa 43,5 Prozent der Altersrentner über die abschlagsfreie Rente ab 63 Jahren in den Ruhestand. Zum Vergleich: In Westdeutschland waren es nur 30 Prozent.

Beßler führt die Entwicklung darauf zurück, dass Menschen in der DDR bereits früh ins Berufsleben starteten. Frauen setzten zudem trotz Kindern kaum aus - anders als in den alten Bundesländern. Wer 45 Jahre Rentenversicherungsbeiträge gezahlt hat, kann seit Juli 2014 ohne Abzüge früher in den Ruhestand gehen. Bis 1953 Geborene können mit 63 in Rente gehen. Menschen, die bis 1963 geboren sind, mit 64 Jahren.

In Sachsen wurde nach Angaben der Rentenversicherung im Vorjahr knapp 19 200 Menschen die Rente ab 63 bewilligt, in Sachsen-Anhalt und Thüringen verabschiedeten sich jeweils rund 11 000 Menschen vorzeitig in den Ruhestand. «Die Arbeitgeber sind nicht besonders begeistert davon», sagte Beßler. Ihnen fehlten dadurch wertvolle Fachkräfte.

Beßler beobachtet, dass die Akzeptanz für das Rentensystem in der Bevölkerung abnimmt. «Man darf nicht ohne Not an der Rentenversicherung herumspielen», sagte er mit Blick auf Reformen und die zuletzt angekündigte Grundrente. Das System sei sehr langwierig ausgelegt, anders als Parteipolitik.

Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland bezogen Ende Dezember in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen insgesamt etwa 2,3 Millionen Menschen Altersrenten. Zugleich zahlten in den Ländern etwa 3,8 Millionen Menschen Beiträge in die Rentenversicherung ein. Etwa die Hälfte der Beitragszahler ist bei der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland versichert.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Sebastian Kahnert