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Mehr Arbeitslose in Sachsen - Kurzarbeit-Anstieg erwartet

Wolken ziehen über ein Schild der Agentur für Arbeit. / Foto: Carsten Koall/dpa/Symbolbild
Wolken ziehen über ein Schild der Agentur für Arbeit. / Foto: Carsten Koall/dpa/Symbolbild

Zu Jahresbeginn ist die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen gestiegen. Zuletzt waren 119.480 Menschen arbeitslos gemeldet - ein Plus von 6,4 Prozent im Vergleich zu Dezember, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mitteilte. Die Arbeitslosenquote kletterte von 5,3 auf 5,6 Prozent und lag damit über dem Bundesschnitt (5,4 Prozent). Sorgen bereitet Experten ein neuerlicher Anstieg bei den Langzeitarbeitslosen. Zudem werden bei der Kurzarbeit steigende Zahlen prognostiziert. Den Angaben zufolge haben Fachkräfte jedoch gute Chancen, einen neuen Job zu finden.

Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit von Dezember auf Januar sei nicht ungewöhnlich, erklärte der Chef der Regionaldirektion, Klaus-Peter Hansen. Denn zum Jahresende liefen viele befristete Verträge aus und witterungsabhängige Branchen hätten weniger Personalbedarf. Auch gebe es über den Jahreswechsel weniger Qualifizierungen. Der jüngste Anstieg der Arbeitslosigkeit sei der geringste für einen Januar seit der Wiedervereinigung, hieß es. Auch seien die Zahlen deutlich besser als vor einem Jahr: Im Januar 2021 waren noch rund 19.500 Männer und Frauen mehr arbeitslos gewesen. Stichtag für die Erhebung der jüngsten Zahlen war der 13. Januar.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) verwies auf eine wieder steigende Zahl Langzeitarbeitsloser. Die Chancen dieser Menschen müssten deutlich verbessert werden, erklärte DGB-Landeschef Markus Schlimbach. Dazu brauche es mehr Angebote etwa zur Weiterbildung. «Noch wichtiger ist es aber, die Langzeitarbeitslosigkeit nicht nur mit Maßnahmen zu bekämpfen, sondern mit einer nachhaltigen Integration in den Arbeitsmarkt.»

Auch bei der Kurzarbeit rechnen die Arbeitsagenturen wieder mit einem Anstieg. Von November bis Januar hätten rund 9000 Betriebe in Sachsen für 88.000 Beschäftigte neu Kurzarbeitergeld angezeigt. Das betreffe vor allem Gastronomie, Beherbergung, persönliche Dienstleistungen und den Einzelhandel. Zahlen, wie stark Kurzarbeit tatsächlich genutzt wurde, liegen erst mit einiger Verzögerung vor. Im Oktober waren den Angaben nach knapp 37.800 Beschäftigte von fast 5800 Betrieben in Kurzarbeit - ein Rückgang im Vergleich zu September. Allerdings waren im November wegen der Corona-Pandemie wieder weitaus stärkere Einschränkungen für etliche Branchen in Kraft getreten.

«Nach fast zwei Jahren Corona bleibt die sächsische Wirtschaft aber immer noch stabil», konstatierte Hansen. Der Bedarf an gut ausgebildeten Arbeitskräften lasse nicht nach. Die Arbeitsagenturen und Jobcenter haben demnach ein Polster an offenen Stellen in petto. Im Januar waren ihnen demnach 43.160 freie Stellen gemeldet - 25,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.

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