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Sachsen muss sich auf höhere Arbeitslosenzahlen einstellen

Das Signet der Bundesagentur für Arbeit an einem Gebäude. / Foto: Caroline Seidel/dpa/Archivbild
Das Signet der Bundesagentur für Arbeit an einem Gebäude. / Foto: Caroline Seidel/dpa/Archivbild

Sachsen muss sich auf höhere Arbeitslosenzahlen einstellen. Schon im November ist die Arbeitslosigkeit anders als sonst üblich nur minimal gesunken. Mit dem frühen Wintereinbruch würden witterungsabhängige Branchen nun schneller ihre Tätigkeiten zurückfahren, erklärte der Chef der Landesdirektion der Bundesagentur für Arbeit, Klaus-Peter Hansen, am Donnerstag. Für die nächsten Monate sei ganz klar von einem Anstieg der Arbeitslosigkeit auszugehen. Denn am Jahresende laufen auch viele befristete Verträge aus und das Weihnachtsgeschäft endet. Rückgänge seien frühestens um Ostern zu erwarten.

Im November selbst waren rund 130.000 Menschen in Sachsen arbeitslos gemeldet. Das waren den Angaben zufolge 520 weniger als im Oktober, jedoch etwa 9900 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote wurde mit 6,1 Prozent ausgewiesen.

Ein genauerer Blick in die Zahlen zeigt: Selbst der geringe Rückgang geht nicht auf das Konto der Wirtschaft, sondern auf Aktivitäten der Arbeitsagenturen und Jobcenter zurück. Die Unterbeschäftigung, die auch Menschen umfasst, die etwa berufliche Weiterbildungen und Eingliederungsmaßnahmen absolvieren und deswegen nicht als arbeitslos gezählt werden, stieg im Vergleich zu Oktober auf insgesamt 168.500. Dank eines neuen Jobs am ersten Arbeitsmarkt sind den Angaben zufolge im November rund 7300 Menschen der Arbeitslosigkeit entronnen; dem standen aber fast 8600 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeit verloren haben und sich arbeitslos melden mussten.

Unternehmen seien weiter zurückhaltend, neue Stellen zu melden, sagte Hansen. «Die Wirtschaft schwächelt weiter, die Konjunktur ist schwach.» Das zeige sich auch mit Blick auf die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. «Wir kommen zwar von Höchstständen der Beschäftigung», erläuterte Hansen. «Aber auch da ist die Party vorbei.» So lag die Zahl Hochrechnungen zufolge im September bei 1,6575 Millionen - 2600 weniger als vor einem Jahr. Vor allem Jobs im Handel, Bau und dem verarbeitenden Gewerbe seien weggebrochen. «Das macht uns Sorge», so Hansen.

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