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Zögern bei Neueinstellungen: Arbeitslosigkeit sinkt leicht

Das Logo der Agentur für Arbeit. / Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild
Das Logo der Agentur für Arbeit. / Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Angesichts der getrübten Stimmung in weiten Teilen der Wirtschaft halten sich Sachsens Unternehmen bei Neueinstellungen zurück. So ist die Zahl der Arbeitslosen im Mai nur um 2,0 Prozent gesunken. Zugleich wurden deutlich weniger freie Stellen gemeldet als vor einem Jahr: rund 7000 - ein Minus von 16 Prozent. «Die Unternehmen agieren spürbar zurückhaltender bei der Nachbesetzung oder Ausschreibung von Stellen», sagte der Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Klaus-Peter Hansen, am Mittwoch. Aktuell liegen den Arbeitsagenturen und Jobcentern knapp 39.500 offene Stellen hierzulande vor.

Insgesamt waren im Mai knapp 128.300 Menschen in Sachsen ohne Job. Das waren gut 18.100 oder 16,5 Prozent mehr als im Mai 2022. Die Arbeitslosenquote verringerte sich im Vergleich zu April von 6,2 auf 6,0 Prozent. «Von einer Frühjahrsbelebung, wie wir sie aus den zurückliegenden Jahren kennen, sind wir dennoch weit entfernt», erklärte Hansen. So sei auch mit Blick auf die kommenden Monate wohl nicht mit einem starken Rückgang der Arbeitslosenzahlen zu rechnen. «Vielmehr werden wir uns etwa auf dem heutigen Niveau bewegen - also eine Seitwärtsbewegung auf dem Arbeitsmarkt.»

Angesichts der zögerlichen Nachbesetzung von Stellen in Unternehmen müsse verstärkt in die Qualifizierung von Beschäftigten investiert werden, erklärte Arbeitsminister Martin Dulig (SPD). «Auf diese Weise verhindern wir steigende Arbeitslosenzahlen bei gleichzeitigem Mangel an Fachkräften.» Die vom Bund geplanten besseren Förderkonditionen für Aus- und Weiterbildung bei der Bundesagentur für Arbeit sei hierzu ein wichtiger Schritt.

Zuwächse gab es bei der Beschäftigung von Menschen aus der Ukraine. Von März 2022 bis März 2023 habe sich ihre Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter auf 5700 mehr als verdoppelt, hieß es. Hinzu kämen rund 1300 Minijobber. Nach wie vor sind aber knapp 11.100 Ukrainerinnen und Ukrainer in Sachsen arbeitslos gemeldet. Das ist ein Plus von gut 200 im Vergleich zu April. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben Zehntausende Bewohner des Landes in Sachsen Zuflucht vor dem Krieg gesucht.

Regional bleibt die Arbeitslosigkeit im Freistaat ungleich. In den Landkreisen ist sie mit 4,8 Prozent im Erzgebirge und Mittelsachsen am niedrigsten, am höchsten im Landkreis Görlitz mit 8,2 Prozent. Bei den kreisfreien Städten hat Dresden die Nase vorn mit nur 5,9 Prozent vor Leipzig (7,0) und Chemnitz (8,2).

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