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Sachsen gibt Gebeine aus Kolonialzeit an Australien zurück

Eva-Maria Stange (SPD), Kunstministerin von Sachsen, sitzt in einer Podiumsdiskussion. Foto: Jan Woitas/zb/dpa
Eva-Maria Stange (SPD), Kunstministerin von Sachsen, sitzt in einer Podiumsdiskussion. Foto: Jan Woitas/zb/dpa

Der Freistaat Sachsen hat weitere menschliche Gebeine aus der Kolonialzeit an das Herkunftsland Australien zurückgegeben. «Ein längst überfälliger Schritt», sagte Sachsens Kunstministerin Eva-Maria Stange (SPD) zu der Rückgabe der sterblichen Überreste von 45 indigenen Australiern aus dem ethnographischen Bestand der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden am Donnerstag im Leipziger Grassi Museum für Völkerkunde.

Auch Nachfahren der australischen Indigenen nahmen an der Zeremonie teil. «Unsere Ahnen, unsere «Old People» nach Hause zu bringen, zurück zu ihrem Land, bringt Heilung für die gesamte Community und das Land», so Major Sumner, Indigener aus Südaustralien. «Diese Rückführung und alle Rückführungen sterblicher Überreste indigener Australier zu ihren Familien und ihrem Herkunftsland ist für indigene Australier enorm wichtig», teilte Australiens Botschafterin Lynette Wood mit.

Die sterblichen Überreste stammten aus Grabplünderungen sowie von Opfern gewaltsamer Auseinandersetzungen, sagte eine Sprecherin des Völkerkundemuseums. Die Gebeine kamen zwischen 1880 und 1914 als Ankäufe und Schenkungen nach Sachsen. Claudia Maicher, kulturpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, begrüßte die Rückgabe. «Allein in Dresden lagern in musealen und wissenschaftlichen Sammlungen etwa 4000 menschliche Gebeine», teilte sie mit.

Bereits im April dieses Jahres übergab der Freistaat sterbliche Überreste von 37 indigenen Australiern an das Herkunftsland. Erstmals hatte Sachsen im Oktober 2017 Gebeine kolonialer Herkunft zurückgegeben, damals an Hawaii. Wie das Wissenschaftsministerium mitteilte, sollen im Frühjahr weitere Gebeine an Australien zurückgegeben werden.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Eva-Maria Stange (SPD), Kunstministerin von Sachsen, sitzt in einer Podiumsdiskussion. Foto: Jan Woitas/zb/dpa