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Proteste gegen Neonazis in Dresden

Mehrere Hundert Menschen haben am Samstag in Dresden gegen Neonazis protestiert. Sie stellten sich einer Demonstrationen der Rechtsextremen in den Weg. Damit wandten sie sich zugleich gegen Geschichtsrevisionismus, der im Umfeld des Dresden-Gedenkens am 13. Februar immer wieder auflebt. Rechtsextreme missbrauchen den Jahrestag der Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945 durch britische und amerikanische Bomber regelmäßig für ihre Zwecke.

Am Nachmittag hatten sich etwa 200 Rechtsextremen in der Innenstadt versammelt. Anmelder des Aufzuges war der vorbestrafte Neonazi und Holocaust-Leugner Gerhard Ittner aus Franken. Er war im November 2015 vom Landgericht Nürnberg-Fürth wegen Volksverhetzung und Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

Für den frühen Abend war noch eine zweite Kundgebung von Dresdner Rechtsextremen angekündigt. Offenkundig gibt es eine Rivalität mit Ittner. Mitorganisator Maik Müller hatte im Vorfeld gegenüber Medien erklärt, dass er die Demo «ortfremder Personenkreise» für befremdlich halte und eine «Instrumentalisierung der Dresdner Luftkriegstoten für politische Zwecke» ablehne.

Dresden war am 13. Februar 1945 und in den beiden Tagen danach von Luftangriffen alliierter Bomber schwer getroffen worden. Das Zentrum fiel in Schutt und Asche. Bis zu 25 000 Menschen verloren ihr Leben. Jedes Jahr erinnert die Stadt mit verschiedenen Veranstaltungen an die Tragödie. Am Montag ist unter anderem eine Menschenkette geplant.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Sebastian Kahnert