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Holocaust-Überlebende besuchen ehemaliges KZ

«Wir gedenken» steht auf einer Tafel auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers. Foto: Philipp Schulze/dpa/Archivbild
«Wir gedenken» steht auf einer Tafel auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers. Foto: Philipp Schulze/dpa/Archivbild

Als «sehr emotional und sehr traurig» hat eine britische Holocaust-Überlebende ihren Besuch im früheren nationalsozialistischen Konzentrationslager Bergen-Belsen empfunden. Mit der Zeit habe sie besser damit umzugehen gelernt, aber «die Trauer und die Tragik gehen nie vorbei», sagte Mala Tribich am Montag. Sie gehörte zu einer Gruppe Holocaust-Überlebender aus Großbritannien, die das Lager besuchte. Sie sei schon mehrere Male dort gewesen, berichtete Tribich. «Es wird nicht einfacher.»

«Wir wurden befreit, als ich ein Kind war», erzählte der Überlebende Alfred Garwood. Seine Eltern hätten immer gesagt, er habe Glück gehabt, zu jung gewesen zu sein, um sich erinnern zu können. Aber: «Als ich zurückkam, begann ich das Entsetzen zu spüren.» Es sei unbeschreiblich, man könne keine Worte finden.

Die etwa 60-köpfige Gruppe bereiste nach Angaben der Organisation «March of the Living» ihre Geburtsorte Halle, Berlin und Leipzig. Teilweise zum ersten Mal besuchten die Holocaust-Überlebenden auch Lager wie Ravensbrück in Brandenburg und Bergen-Belsen in Niedersachsen. Dort wurden sie während des Nazi-Terrors festgehalten und gequält.

Beim Besuch am Montag sollten vier Überlebende in Bergen-Belsen einer Gedenkzeremonie zu Ehren der britischen Streitkräfte, die das Lager vor rund 76 Jahren befreiten, beiwohnen. Begleitet wurden sie von Kindern von Überlebenden und einer Delegation britischer Soldaten.

In Bergen-Belsen - zunächst ein Kriegsgefangenenlager mit vielen sowjetischen Häftlingen - wurden etwa 20 000 Kriegsgefangene und rund 52 000 KZ-Häftlinge in den Tod getrieben. Als britische Soldaten am 15. April 1945 das von der SS betriebene Lager in der Lüneburger Heide befreiten, bot sich ihnen ein Bild des Grauens. Sie fanden Tausende unbestattete Tote und Zehntausende todkranke Menschen auf dem Gelände.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH