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Wismut zunehmend als Wissensvermittler gefragt

Der Eingang zum Betriebsgelände der Wismut GmbH. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Der Eingang zum Betriebsgelände der Wismut GmbH. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Der bundeseigene Bergbausanierer Wismut GmbH sieht sich zunehmend als Wissensvermittler gefragt. «Wir bekommen mehr Anfragen als wir berücksichtigen können», sagte Wismut-Manager Michael Paul am Montag in Königstein der Deutschen Presse-Agentur. Das sei seit nunmehr 25 Jahren Teil des Geschäftes. Dabei arbeite man auch mit Forschungspartnern zusammen. Wenn das Kerngeschäft zurückgehe, werde die Vermittlung der beim Sanieren erworbenen Expertise an Bedeutung zunehmen.

Paul hatte am Montag Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) über die Sanierung am Standort Königstein informiert. Anfang Juni verließ dort das letzte Uran-Gemisch das Werksgelände. Nach Angaben der Wismut endete damit die Ära Deutschlands als Uranproduzent. Die planmäßige Produktion von Uran lief bereits 1990 aus. Bei der Sanierung der Hinterlassenschaften in Sachsen und Thüringen fielen aber noch 3350 Tonnen Uran an.

In Königstein nutzte man ab 1984 eine besonders umweltschädliche Abbaumethode. Mit einer in den Berg gepumpten Schwefelsäurelösung wurde das Uranerz ausgelaugt. Die Sanierung der Grube galt als schwierig. Die Wasserbehandlung in der gefluteten Grube soll noch mindestens 20 Jahren weitergehen. Das belastete Wasser wird chemisch und physikalisch gereinigt und gelangt dann in die Elbe. Ein Netz von Messstellen überprüft kontinuierlich Wasser und Luft.

Bis 1990 war die DDR der viertgrößte Uranproduzent der Welt. Von 1946 bis zur Einstellung wurden 216.350 Tonnen produziert und in die Sowjetunion geliefert. Seit 1991 saniert die Wismut die Wunden des Bergbaus. Der Bund hat dafür bisher 6,8 Milliarden Euro bereitgestellt. Allein die Kosten für die Sanierung in Königstein werden auf etwa eine Milliarde Euro geschätzt.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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