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Verband nennt Jobabbau in der Auto-Industrie alarmierend

Deutschland ist laut VDA der zweitgrößte Produktionsstandort von E-Autos weltweit - mit Abstand hinter China. Sachsen zähle für sich genommen international zu den Top Ten, hieß es. (Archivbild) / Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Deutschland ist laut VDA der zweitgrößte Produktionsstandort von E-Autos weltweit - mit Abstand hinter China. Sachsen zähle für sich genommen international zu den Top Ten, hieß es. (Archivbild) / Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Sachsen gehört laut dem Automobilindustrie-Verband international zu den Hotspots bei der Produktion von E-Autos. Doch viele Beschäftigte bangen um ihre Jobs.

Die Krise in der Auto-Industrie hat nach Angaben des Branchenverbandes VDA seit 2019 fast 120.000 Jobs in Deutschland gekostet. Eine Trendwende sei nicht in Sicht, und diese Entwicklung sei alarmierend, sagte VDA-Experte Manuel Kallweit beim Automotive Forum in Zwickau. 

Im Vergleich zu anderen europäischen Auto-Ländern wie Frankreich und Italien habe sich zuletzt die Produktion in Deutschland jedoch stabilisiert. Das liege vor allem am Hochlauf bei E-Autos. Trotzdem gebe es hierzulande deutliche Überkapazitäten in den Autofabriken. 

Der Jobabbau hat den Angaben zufolge die Zulieferindustrie stärker getroffen als die Autohersteller selbst. Während der Rückgang von August 2019 bis August 2025 für die Branche insgesamt bei 14 Prozent lag, wiesen die Hersteller von Fahrzeugteilen ein Minus von 24 Prozent aus. Insgesamt zählte die Auto-Branche in Deutschland zuletzt gut 716.000 Beschäftigte.

Zulieferbetriebe suchen neue Geschäftsfelder

Laut einer Umfrage des VDA ist für Zulieferbetriebe neben der Bürokratie aktuell der Mangel an Aufträgen die größte Herausforderung. Dem Verband zufolge leiden die Zulieferer aktuell unter dem niedrigsten Auftragseingang seit der Corona-Pandemie. Erst an fünfter Stelle werden die Strompreise genannt - nach volatilen Kundenabrufen sowie Steuern und Abgaben.

Angesichts der schwierigen Lage der Automobilindustrie wurde auf dem Kongress mit mehr als 300 Teilnehmern in Zwickau über neue Geschäftsfelder für Autozulieferer diskutiert. Dabei geht es etwa um die Wiederverwertung und Instandsetzung von Autoteilen, autonomes Fahren sowie Sicherheits- und Verteidigungstechnik. 

Deutschland bei E-Autos weltweit auf Platz 2

Trotz der aktuellen Absatzkrise kann Deutschland beim Hochlauf der E-Mobilität Erfolge vorweisen. «Wir sind der zweitgrößte Produktionsstandort von Elektrofahrzeugen auf der Welt», betonte Kallweit. Hierzulande würden mehr E-Autos gebaut als in den USA, Japan, Südkorea oder einem der europäischen Länder. Doch der Abstand zu China ist groß. 

Sachsen sei innerhalb Deutschlands ein Hotspot der E-Mobilität. Für sich genommen zähle der Freistaat weltweit als Produktionsstandort zu den Top 10, sagte Kallweit. So war die Zwickauer Autofabrik von Volkswagen Vorreiter beim Umstieg auf E-Autos im Konzern. Sie hat aber mit einer geringen Auslastung zu kämpfen und soll zudem auf absehbare Zeit Modelle an andere VW-Standorte abgeben. Das lässt viele Beschäftigte um die Zukunft ihres Werkes und ihrer Jobs bangen. Seit einiger Zeit wird auch hier Personal abgebaut.

Unabhängig ob Verbrenner oder Elektro-Antrieb - die Automobilbranche leide unter einer generellen Absatzschwäche, konstatierte Dirk Vogel, Leiter des sächsischen Automobilzulieferer-Netzwerks AMZ. Und trotz Skepsis etlicher Verbraucher steige die Nachfrage nach E-Autos. «Diese Technologie breitet sich aus. Die E-Auto-Verkäufe werden weiter steigen.»

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