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Ostdeutsche Bauwirtschaft erwartet schwieriges Jahr 2021

Ein Bauhelm hängt auf einer Baustelle. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa/Symbolbild
Ein Bauhelm hängt auf einer Baustelle. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa/Symbolbild

Die ostdeutsche Bauwirtschaft blickt pessimistisch in das neue Jahr. Einer Umfrage des Bauindustrieverbandes Ost vom November 2020 zufolge erwartet gut die Hälfte der Unternehmen sinkende Umsätze, nur gut ein Viertel rechnet mit steigenden. «Die Corona-Pandemie macht sich jetzt auch am Bau bemerkbar», sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Robert Momberg. «Wir rechnen damit, dass sie die Bauwirtschaft mit Verzögerung treffen wird.» Mit einer sinkenden Zahl der Beschäftigten rechnet Momberg aber nicht.

Der Bauindustrieverband vertritt die Interessen von 260 Unternehmen mit insgesamt 20 000 Beschäftigten in den Ländern Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Das Gesamtauftragsvolumen des ostdeutschen Bauhauptgewerbes sei per Oktober 2020 um 3,9 Prozent zurückgegangen, hieß es. Es betrug 14,5 Milliarden Euro. Die Lage vor allem im Wohnungsbau sei besorgniserregend. Dort seien die Aufträge um 9,4 Prozent auf rund 2,8 Milliarden Euro gesunken. Auch der Straßenbau bereite große Sorgen. Hier sei die Nachfrage um 8,1 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro zurückgegangen.

2019 erzielte die ostdeutsche Bauwirtschaft einen Umsatz von 19,7 Milliarden Euro. Bis Ende Oktober 2020 erwirtschafteten die Branchenunternehmen nach Verbandsangaben mit einem Umsatz von 16 Milliarden Euro zwar noch ein leichtes Plus von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Aber im Straßenbau mache sich der Negativtrend bereits bemerkbar, sagte Momberg. Dort sei der Umsatz um 3,7 Prozent zurückgegangen.

Fortschritte habe es in den Unternehmen bei der Digitalisierung von Abläufen gegeben. So nutzten gut 90 Prozent der Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten auf Baustellen digitale Anwendungen. Bei Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten seien es zwei Drittel.

Die Corona-Pandemie habe jedoch deutlich gezeigt, dass viele Verwaltungsprozesse noch immer nicht digital funktionieren, kritisierte der Hauptgeschäftsführer. «In den Behörden wird immer noch zu viel mit Papier gearbeitet.» Zwar gebe es schon Ansätze der Digitalisierung, doch das reiche bei weitem noch nicht aus. Es müsse eine bessere Vernetzung der Behörden untereinander sowie mit den Baubetrieben geben.

Eine Herausforderung sei nach wie vor der Fachkräftemangel. Nur 35 Prozent der Betriebe konnten laut einer Verbandsumfrage im 1. Ausbildungsjahr 2020/21 alle Ausbildungsplätze im gewerblichen Bereich besetzen. Grund dafür seien fehlende Bewerber, aber auch die mangelnde Ausbildungsreife der Jugendlichen.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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