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Land und Kommunen wollen Energie sparen

Wegen der drohenden Gas-Krise wird geprüft, solche Bauten nachts nicht mehr anzustrahlen, um Energie zu sparen. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa
Wegen der drohenden Gas-Krise wird geprüft, solche Bauten nachts nicht mehr anzustrahlen, um Energie zu sparen. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Angesichts der drohenden Gaskrise werben Politik und Verbände fürs Energiesparen. Doch inwieweit gehen Land und Kommunen mit gutem Beispiel voran?

Die drohende Gaskrise zwingt Land und Kommunen in Sachsen, ihren Energieverbrauch kritisch unter die Lupe zu nehmen. Doch mit konkreten Maßnahmen halten sie sich oft noch bedeckt, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergeben hat.

Allein das Sächsische Immobilien- und Baumanagement (SIB) betreut nach eigenen Angaben 2130 landeseigene Gebäude. Den Energieverbrauch beziffert der Staatsbetrieb hierfür auf rund 700 000 Megawattstunden im Jahr. Bei Kommunen rücken Heizungen in Schulen, Sportstätten, Bädern und Bürogebäuden in den Blick. Aber auch das Beleuchten von Denkmälern könnte künftig eingeschränkt werden.

10 bis 20 Prozent Energie könnten allein durch das Nutzerverhalten eingespart werden, erklärte SIB-Geschäftsführer Oliver Gaber. Dazu gehöre, in der Heizperiode Türen in Büros zu schließen, Heizkörper nicht zu verdecken und effizientes Stoßlüften. Derzeit würden weitere Schritte zum Energiesparen geprüft, etwa die Vorlauftemperatur in Heizungsanlagen zu verringern. Klimatisierung gebe es in landeseigenen Gebäuden nur, wo es zwingend erforderlich sei, in Serverräumen beispielsweise. «Büroräume verfügen - von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen - über keine Klimaanlagen», betonte Gaber.

Die Landesregierung werde ihren Beitrag zum Energiesparen leisten, versicherte Regierungssprecher Ralph Schreiber. Dazu würden alle technischen und organisatorischen Möglichkeiten geprüft. Auch das Arbeiten im Homeoffice zähle dazu. Wie das Ganze konkret umgesetzt werde, hänge von den Aufgaben der jeweiligen Behörden ab. «Polizeidienststellen und Justizvollzugsanstalten werden anders zu behandeln sein als klassische Verwaltungsbehörden.» Auch der Landtag sucht nach Einsparpotenzialen, etwa bei Stromverbrauch, Heizung und Warmwasser. «Ergebnisse dazu werden erst nach der Sommerpause erwartet», hieß es auf Anfrage aus der Parlamentsverwaltung.

Die Stadt Leipzig drückt stärker aufs Tempo. Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) habe das Amt für Gebäudemanagement in der zurückliegenden Woche beauftragt, binnen 14 Tagen einen detaillierten Plan zu Einsparmöglichkeiten zu erarbeiten, hieß es aus dem Rathaus. Dabei gehe es um Raumtemperaturen in Schulen, Sporthallen und Kulturhäusern, der Wassertemperatur in Hallenbädern, dem Energieverbrauch der Verwaltung, aber auch um das nächtliche Anstrahlen von Bauten wie dem Völkerschlachtdenkmal. Auch wenn es zu einem verschärften Gasmangel komme, wird die Situation seitens der Stadtverwaltung als beherrschbar eingeschätzt. Denn ein Großteil der Fernwärme wird hier noch mit Braunkohle erzeugt.

In Dresden soll eine «Task Force Energiesparen» Vorbereitungen für eine sich verschärfende Gas-Krise treffen. Bis Ende August soll sie einen entsprechenden Katalog vorlegen. Einerseits gehe es um Einsparungen in Gebäuden bei laufendem Betrieb - etwa dass Räume weniger stark beheizt werden, erläuterte Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne). Für den Fall einer Gasmangellage soll aber auch eine Reihenfolge für das komplette Abschalten kommunaler Gebäude vorbereitet werden. Die Stadt Chemnitz wollte mit Blick auf das Energiesparen noch nicht konkret werden. Es gebe Beratungen intern, ebenso wie mit Unternehmen und Verbänden, hieß es lediglich.

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