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Dulig kritisiert endgültiges Aus für Haribo-Werk in Sachsen

Martin Dulig (SPD), Wirtschaftsminister von Sachsen, spricht. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Martin Dulig (SPD), Wirtschaftsminister von Sachsen, spricht. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) hat das endgültige Aus für die Gummibären-Produktion in Wilkau-Haßlau bei Zwickau kritisiert. «Wir haben eine kooperative, lösungsorientierte Haltung von Haribo erwartet», schrieb er auf Twitter. «Hier wurde eine Chance vertan; das Ergebnis der Verhandlungen ist enttäuschend.» Dulig hatte sich für eine Übernahme des Werkes durch den Konkurrenten Katjes eingesetzt. Das Unternehmen habe sich ernsthaft für den Standort interessiert, betonte Dulig, der auch Ostbeauftragter der SPD ist. «Es bestand berechtigte Hoffnung, dass die Produktion fortgesetzt werden kann.»

Haribo hatte zu Wochenbeginn erklärt, es habe sich kein Käufer für sein einziges Werk in Ostdeutschland gefunden. Deswegen wurden die Verkaufsverhandlungen beendet und soll das Gelände nun anderweitig entwickelt werden. Betroffen sind den Angaben zufolge 119 Beschäftigte. Die Produktion in Sachsen hatte der Goldbären-Hersteller schon Ende 2020 heruntergefahren. Die Schließung wurde mit hohen Investitionen begründet, die am Standort nötig seien.

«Es zeigt sich leider erneut, dass der Osten offenbar jahrelang nur die verlängerte und preiswerte Werkbank von Westunternehmen ist und beim kleinsten wirtschaftlichen Gegenwind hier die Segel gestrichen werden, ohne Rücksicht auf Verluste», sagte Dulig. «Das ist verantwortungslos.»

Der Zwickauer CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Körber warf Dulig dagegen vor, mit seinen Äußerungen zu Katjes Anfang Februar falsche Erwartungen geweckt zu haben. «Etwa zwei von drei Beschäftigten arbeiten bereits in neuen Jobs», sagte er. «Und ich bin zuversichtlich, dass wir nun auch für die verbliebenen bis zu 39 Mitarbeiter, deren Verträge Ende März und Ende Juni auslaufen, ein gutes Angebot in der Region finden werden.»

Körber lobte, das Haribo weiter Verantwortung in Wilkau-Haßlau trage. So habe sich das Unternehmen bereiterklärt, zwei Jahre lang die Gewerbesteuerausfälle auszugleichen. Zudem wolle es das innerstädtisch gelegene Werksgelände mit der Stadt weiterentwickeln.

Dulig auf Twitter

Mitteilung Körber

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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