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Domowina will an abgebaggerte sorbische Dörfer erinnern

David Statnik blickt in die Kamera. Foto: Patrick Pleul/zb/dpa/Archivbild
David Statnik blickt in die Kamera. Foto: Patrick Pleul/zb/dpa/Archivbild

Der Bund Lausitzer Sorben (Domowina) möchte an alle Dörfer erinnern, die der Braunkohle weichen mussten. Es reiche nicht, im Lausitzer Seenland auf Infotafeln beiläufig darauf hinzuweisen, dass unter den heutigen Seen mal sorbische Dörfer waren, erklärte Domowina-Chef Dawid Statnik am Dienstag in Bautzen: «Es sollten die Menschen, die an und auf den Seen unterwegs sind, sehen können, wo einst diese Orte waren, das könnte etwa mit Bojen, also schwimmenden Markierungen geschehen.»

Statnik zufolge mussten 137 Orte des sorbischen Siedlungsgebietes den Tagebauen Platz machen. Sie könnten nur noch im «Archiv verschwundener Orte» in Horno in einer digitalen Datenbank betrachtet werden. «Mit dem Kohleausstiegsgesetz, das diese Woche von Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden soll, wird der gesetzgeberische Schlussstrich unter rund anderthalb Jahrhunderte Lausitzer Braunkohle-Abbau in großem Stil gezogen. Für unser sorbisches Volk ist das eine historische Woche, die uns alle tief bewegt», erklärte Statnik. Zur Fairness gehöre aber auch festzustellen, dass Bergbauunternehmen in den vergangenen Jahren 400 sorbische Projekte in der Niederlausitz und 800 in der Schleifer Region unterstützt haben, betonte der Domowina-Vorsitzende. Auch mit ihrer Förderung seien in dieser Zeit neun neue Gedenkorte für abgebaggerte Dörfer entstanden: «Wir bemühen uns weiter um die Wiederrichtung des Denkmals für Groß Lieskow (Liškow), das vor 40 Jahren dem Tagebau Cottbus-Nord zum Opfer fiel.»

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: David Statnik blickt in die Kamera. Foto: Patrick Pleul/zb/dpa/Archivbild

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