Das Museum Schloss Klippenstein in Radeberg lädt ab dem 29. November 2025 zu zwei besonderen Sonderausstellungen ein, die den Blick für Details schärfen: kunstvoll gestaltete Puppenstuben und atmosphärische Winterbilder.
Die Geschichte der Puppenstube reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als 1558 das älteste bekannte Puppenhaus als Schaustück für Herzog Albrecht V. von Bayern entstand. Dieser Tradition fühlt sich die Dresdner Ärztin i. R. Christel Göpel verpflichtet, die seit über 25 Jahren Puppenstuben und mehrstöckige Puppenhäuser sammelt, baut und restauriert. Ihre Miniaturwelten sind detailverliebte Gesamtkunstwerke. Für Parkett verarbeitet sie geschliffene Essstäbchen, Dachziegel fertigt sie aus Mundspateln, Türen entstehen aus Zigarrenverpackungen. Alles, was sich im Haushalt findet und verkleinern lässt, wird zum Gestaltungselement: Knöpfe, Kugelschreiberteile, Holzreste. Teppiche strickt sie selbst, Miniaturbilder malt sie für die Wände, und ihr Mann Jens sorgt dafür, dass viele ihrer kleinen Wohnwelten mit stimmungsvoller Beleuchtung versehen sind. Nach mehreren Ausstellungsstationen präsentiert sie ihre filigranen Raritäten nun erstmals im Schloss Klippenstein, wo die Miniaturen im historischen Ambiente eine besondere Wirkung entfalten.
Magie des Winters
Ganz anders, doch ebenso eindrucksvoll zeigt sich die zweite Sonderausstellung „Winterbilder“. Sie widmet sich der kalten Jahreszeit, die in ihrer rauen wie auch poetischen Schönheit eingefangen wird. Einige Werke charakterisieren den Winter als schroff und leblos, häufiger jedoch erscheinen schimmernde Schneefelder, funkelnde Eislandschaften, stille Räume der Einkehr und märchenhafte Szenen. Die Schau vereint Positionen aus der Museumssammlung mit Werken zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler, darunter Dieter O. Berschinski, Lutz Bleidorn, Philipp Gloger, Werner Haselhuhn, Jürgen Haufe, Jörg Hennersdorf, Thomas Judisch, Julius Paul Junghanns, Eric Keller, Michael Klose, Bernhard Koban, Stefan Krauth, Stefan Lenke, Rosso H. Majores, Heinrich Mauersberger, Herbert Röthing, Karl Stanka, Curt Voigt, Rolf Werner, Martina Wolf und Susanne Wurlitzer. Gemeinsam zeichnen sie ein vielfältiges Bild des Winters zwischen Stille, Strenge und Magie.

Das Bild „Winter am Schlossteich“ des Radeberger Heimatmalers Karl Stanka aus dem Jahr 1932 gehört mit zu den ausgestellten Werken. Repro: MSK
Die beiden Ausstellungen sind vom 29. November 2025 bis zum 8. März 2026 zu sehen. Eröffnet werden sie am 29. November um 15 Uhr mit einer Einführung durch Patrick-Daniel Baer, begleitet von Musikschülerinnen und -schülern der Musikschule Herrmann. Schloss Klippenstein bietet damit eine Ausstellungssaison, die gleichermaßen zum Staunen wie zum Träumen einlädt.