Im tschechischen Braunkohlerevier ist ein riesiger Schaufelradbagger gesprengt worden. Experten setzten 15 Kilogramm Sprengstoff ein, um Tragseile und Träger zu kappen und den Koloss kontrolliert zu Fall zu bringen. Die verbliebenen Teile werden nun zersägt und abtransportiert, wie die Agentur CTK am Freitag berichtete. Der Schaufelradbagger des Typs KU 800 wurde von den Menschen vor Ort auch liebevoll «Drache von Brezno» genannt. Die Gemeinde liegt bei Chomutov im deutsch-tschechischen Grenzgebiet, rund 75 Kilometer südlich von Dresden.
Die Detonation sei im weiten Umfeld zu hören gewesen, hieß es. Der 170 Meter lange und 4.500 Tonnen schwere Schaufelradbagger war mehr als 30 Jahre im Braunkohle-Tagebau Nastup-Tusimice im Einsatz gewesen. Nach seiner Außerdienststellung diente er noch mehr als ein Jahrzehnt lang als Sehenswürdigkeit für Besucher. Doch der Zahn der Zeit habe an der Anlage genagt, teilte ein Sprecher des Bergwerksbetreibers mit. Die Sicherheit der Besucher habe nicht mehr gewährleistet werden können.
Im Tagebau Nastup-Tusimice ist noch ein Doppelgänger der gleichen Bauart KU 800 in Betrieb. Gruppen können ihn nach vorheriger Absprache mit dem Tagebau-Unternehmen besichtigen. Es ist geplant, dass die Braunkohleförderung dort bis 2029 ausläuft. Das Betreiberunternehmen Severoceske doly gehört mehrheitlich zum teilstaatlichen Energiekonzern CEZ.
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