loading

Nachrichten werden geladen...

Leichte Entspannung in Waldbrandgebieten

Rauch steigt in einem Wald im Landkreis Elbe-Elster vom Boden auf. / Foto: Sebastian Willnow/dpa/Archivbild
Rauch steigt in einem Wald im Landkreis Elbe-Elster vom Boden auf. / Foto: Sebastian Willnow/dpa/Archivbild

Hunderte Feuerwehrleute kämpfen seit Tagen gegen die Waldbrände im Nationalpark Sächsische Schweiz und im Süden Brandenburgs - mit Erfolg. Angespannte Lage, aber nicht außer Kontrolle, heißt es.

In den Waldbrandgebieten im Süden Brandenburgs und im Nationalpark Sächsische Schweiz geht der Kampf gegen die Flammen weiter. Hunderte Feuerwehrleute und andere Einsatzkräfte sind weiter im Einsatz, um die Brände einzudämmen. Im Nationalpark Sächsische Schweiz seien erste Erfolge durch die fünf Löschhubschrauber erzielt worden, sagte der Sprecher des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, am Mittwochnachmittag. «Wir haben durch die Aufklärungsflüge gesehen, dass die Flammen eingedämmt wurden». Dennoch sei die Situation weiter ernst. «Wir haben keine entspannte Lage.»

Entwarnung gibt es auch bei dem verheerenden Waldbrand im Süden Brandenburgs weiter nicht, die Lage ist nach Angaben des Kreisbrandmeisters aber mittlerweile unter Kontrolle. Das hätten die Auswertungen der Luftbilder mit der Wärmekamera ergeben. Evakuierungen von Ortslagen seien kein Thema mehr.

«Jetzt geht es darum, die Ablöscharbeiten am Boden zu forcieren», sagte Landrat Christian Heinrich-Jaschinski. Man rechne bei steigenden Temperaturen wieder mit einzelnen offenen Feuern bei wechselnden Winden. Die Löschhubschrauber der Bundeswehr werden abgezogen, der Einsatz aus der Luft ist erfolgreich gewesen, wie es vom Landkreis hieß. Rund 360 Einsatzkräfte waren am Nachmittag noch mit dem Großbrand beschäftigt. Das Feuer wütet noch auf 500 Hektar.

Erschwert werden die Löscharbeiten am Mittwoch durch einen Bombenfund auf sächsischem Territorium unweit der Landesgrenze. Nach Angaben des Landkreises wurde ein Sperrkreis von 1000 Metern gezogen, der nach Elbe-Elster reicht. Auf den jeweiligen Landesseiten könne dort derzeit keine Brandbekämpfung stattfinden. Ein neuer Panzer der Bundeswehr, der Schneisen für die Feuerwehren schlagen soll, wurde am späten Nachmittag erwartet.

Die Bekämpfung der Flammen im sächsischen Nationalpark konzentrierten sich am Mittwoch auf zwei der fünf Brandgebiete. «Das Gebiet ist zerklüftet und nicht leicht zu erreichen», so Kunz. Dort waren auch die Löschhubschrauber unterwegs. Der Brand im sächsischen Nationalpark erstreckte sich am Mittwoch auf etwa 250 Hektar, knapp 150 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) hat für die Hilfe beim Einsatz gegen Waldbrände in der Sächsischen Schweiz gedankt. «Dass die Slowakei, Polen und Italien an der deutsch-tschechischen Grenze Unterstützung leisten, ist ein großes Zeichen europäischer Solidarität», sagte er am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Tag und Nacht würden viele haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte daran arbeiten, die Waldbrände im Elbsandsteingebirge und an der sächsisch-brandenburgischen Grenze zu löschen. Am Donnerstag wollen sich Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) und Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) vor Ort ein Bild machen.

Bei den Löscharbeiten im Nationalpark Sächsische Schweiz war eine Feuerwehrfrau verletzt worden. Bei einem Einsatz sei ein Feuerwehrschlauch geplatzt und die Frau musste in ein Krankenhaus gebracht werden.

Das Feuer war am Wochenende im Nationalpark Böhmische Schweiz in Tschechien ausgebrochen und hatte am Montag auf den Nationalpark Sächsische Schweiz übergegriffen. In einigen Gebieten ist die Wasserzufuhr problematisch - es müssen lange Schlauchleitungen aus der Elbe und der Kirnitzsch gelegt werden. Zudem wird das Löschwasser mittels Tankfahrzeugen in das Gebiet gebracht.

In Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz gilt seit Dienstag Katastrophenalarm. Touristen sollen das Gebiet meiden. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge dürfen bis auf Weiteres die Wälder nicht mehr betreten werden - aber nicht alle halten sich daran. Am Dienstag hatten sich 40 Menschen auf Feldern und Wegen am Waldrand in Reinhardtsdorf-Schöna (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) aufgehalten, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Sie wurden auf das Verbot hingewiesen und des Platzes verwiesen. Gegen zehn Menschen, die gesperrte Wege genutzt hatten, wurde Anzeige erstattet. Zudem wurde der Betrieb der Kirnitzschtalbahn eingestellt, weil zu viele Schaulustige die Löscharbeiten behinderten.

Das Landratsamt in Pirna hat zudem vor Falschmeldungen im Zusammenhang mit dem Waldbrand im hinteren Teil der Sächsischen Schweiz gewarnt. Konkret geht es um Behauptungen, dass Wohngebäude evakuiert werden müssten. Es sei weiterhin keine Evakuierung erforderlich, betonte die Behörde am Mittwoch.

Laut Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist in Sachsen und Brandenburg erst am Freitag mit Regen in den Brandregionen zu rechnen. «Dass es regnen wird, sieht momentan ganz gut aus», sagte der DWD-Meteorologe Robert Noth. Am Freitag ziehe ein Tiefdruckgebiet mit Niederschlag über Mitteldeutschland. Es sei aber noch unklar, wie sich der Niederschlag auf die Regionen verteilen wird. In Sachsen und Brandenburg soll es am Donnerstag trocken und heiter bleiben. Hilfreich bei der Brandbekämpfung sei aber, dass große Hitze zunächst ausbleibe und die Winde recht schwach seien, sagte Noth.

Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Unterstützt von:

Kucklick Fachanwälte Dresden