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Willi Orban: Muster-Profi wird Kapitän von RB Leipzig

Ralph Hasenhüttl weiß ganz genau, was er an Willi Orban hat. Und hob den 24-Jährigen nun auf die nächste Ebene: Ab dieser Saison führt Orban den Fußball-Bundesligisten RB Leipzig als Kapitän an. «Willi ist prädestiniert für das  Amt. Er hat eine große Akzeptanz im Team und auch meine große Wertschätzung. Er geht immer voran und steht für unsere Philosophie», begründete Chefcoach Hasenhüttl am Freitag seine Entscheidung.

Die war keine Überraschung. Hatte Orban doch schon in der Vorsaison oft die Kapitänsbinde getragen. Orban löst damit Dominik Kaiser ab. Der Mittelfeldspieler kam in der Vorsaison nicht über die Reservistenrolle hinaus und wird wohl auch in Zukunft nicht so oft zum Einsatz kommen. Hasenhüttl will einen Stammspieler als Anführer. Und das ist Orban. «Er ist hinten der Chef. Cool und so abgeklärt, ein Top-Profi. Ich sehe für ihn überhaupt keine Grenzen», lobte Hasenhüttl seinen Vorzeige-Profi schon früher.

Seine offizielle Kapitäns-Premiere erlebt der Innenverteidiger am Sonntag in der Erstrunden-Partie des DFB-Pokals (15.30 Uhr/Sky) beim Sechstligisten SF Dorfmerkingen. «Ich bin ein Typ, der gerne Verantwortung übernimmt. Das ist ein riesen Vertrauensvorschuss vom Coach und dem Team und dem möchte ich gerecht werden», sagte der gebürtige Lauterer, für den die Kapitänsbinde einen hohen symbolischen Wert hat.

Eine Antrittsrede oder ähnliches gibt es vom neuen Team-Leader nicht. «Der neue Kapitän kann selbst entscheiden, was er macht. Ich bin nicht der Typ für viele Worte, ich habe das weggelassen», sagte Orban. Auf dem Feld ist er der harte Abräumer - sonst eher ein Leisetreter. Da sieht auch Hasenhüttl noch Potenzial nach oben: «Willi könnte manchmal lauter sein.»

Orbans Qualitäten sind unbestritten: Er kann das Spiel sehr gut lesen, ist zweikampfstark, antizipiert gut und ist mit einem unbändigen Willen ausgestattet. Und schon in jungen Jahren ein Muster-Profi, wie auch Hasenhüttl betonte. Orban ordnet alles dem Erfolg unter, gutes Essen, viel Ruhe, keine teuren Autos oder Eskapaden. «Er weiß genau, was er will», sagte Hasenhüttl. Mit nur 22 Jahren avancierte Orban schon beim 1. FC Kaiserslautern zum jüngsten Kapitän der 2. Bundesliga.

Orban, der sich selbst als Kopfmensch bezeichnet und jede seiner Entscheidungen wohl überlegt, begann 1997 beim 1. FC Kaiserslautern mit dem Fußball. Er spielte dort 18 Jahre, eher er zur Saison 2015/16 eine Ausstiegsklausel nutzte und zu RB Leipzig wechselte. Bei seiner Rückkehr in seine Heimat im April 2016 schlug ihm blanker Hass entgegen. Doch Orban nahm's gelassen, wie so vieles. «Er lässt sich von nichts stressen. Je größer die Kulisse, desto ruhiger wird Willi. Das ist eine große Fähigkeit», bemerkte Hasenhüttl.

In seiner neuen Rolle sieht er sich als Bindeglied zwischen Team und Mannschaft. «Aber mein erster Anspruch ist, Leistung auf dem Platz bringen und mit Leistung vorangehen», erklärte der auch mit einem ungarischen Pass ausgestattete Orban. Demnächst sollen nun die Gespräche über eine vorzeitige Vertragsverlängerung beginnen.

Doch vorher will er erstmal seinen ersten Sieg als offizieller Kapitän feiern. Und nicht wie im Vorjahr bei Dynamo Dresden in der ersten DFB-Pokalrunde ausscheiden. «Wir wollen das Spiel seriös angehen, die Vorfreude ist riesig. Wir wollen von Beginn an zeigen, dass es keine Zweifel gibt, wer in zweite Runde einzieht», sagte Orban.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Jan Woitas