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Warten auf Englische Wochen: Geduldsspiel für RB-Elite-Kader

Leipzigs Trainer Domenico Tedesco gestikuliert. / Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild
Leipzigs Trainer Domenico Tedesco gestikuliert. / Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild

Der Luxus, einen breiten Kader mit tollen Fußballern zu haben, kann auch zu einem Luxus-Problem werden. Dann nämlich, wenn einige Kicker wie derzeit bei RB Leipzig trotz sehr guter Trainingsleistungen nicht spielen. Auf die Rotation müssen sie noch etwas warten.

Domenico Tedesco sehnt den Spiele-Stress herbei. Gerade die in naher Zukunft bis zur WM-Pause laufenden Englischen Wochen mit Spielen im Drei-Tage-Rhythmus begeistern den Trainer von RB Leipzig. Grund: Dann kann er seinen großen, stark besetzten Kader nach eigener Aussage «richtig ins Rollen bringen». «Es ist ein wichtiger Unterschied, ob wir alle sieben oder alle dreieinhalb Tage spielen. Da macht es noch mehr Spaß. Das war vergangene Saison schon so. Und jetzt sind wir noch einen Tick breiter aufgestellt», sagte Tedesco und versprühte schon vor dem Bundesliga-Heimauftakt am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den 1. FC Köln Vorfreude.

18 A-Nationalspieler aus elf Nationen hat Tedesco derzeit in seiner Obhut. Elf können aber nur spielen. Der Trainer, so sagt er selbst, stellt nicht immer nur nach Trainingsleistung auf. Und deshalb fallen da einige Spieler gerade etwas hinten runter. «Der Konkurrenzkampf ist groß. Wenn da einer nicht spielt, heißt es nicht unbedingt, dass bei ihm etwas fehlt», sagte Tedesco.

Konkret bezieht sich der RB-Coach auf Neuverpflichtung Xaver Schlager. Der österreichische Nationalspieler war vor der Saison vom VfL Wolfsburg nach Sachsen geholt worden. Doch trotz der Vorschusslorbeeren hat der 24 Jahre alte Mittelfeld-Abräumer noch keine Pflichtspielminute in den Beinen. «Manchmal spricht eben etwas für den Spieler, der spielt, als gegen den, der nicht spielt», sagte Tedesco. Schlager würde im Training an seine Grenzen gehen und trotzdem seien Stand jetzt einige Spieler vor ihm. «Das ist jetzt die Situation», sagte Tedesco und betonte, dass es gegenwärtig nicht so leicht sei, auf Spiel- und Einsatzzeiten zu kommen.

Der Trainer setzt auf Flexibilität. Mit Benjamin Henrichs hat er einen Kicker, der in etwa alle Positionen begleiten kann, so auch die sogenannte Sechs im defensiven Mittelfeld. Als Konrad Laimer in Stuttgart kurzfristig verletzungsbedingt ausfiel, spielte eben Henrichs auf dessen Position und machte seine Sache sehr gut. In der Schlussphase setzte Tedesco auch noch Dominik Szoboszlai dort ein - auch mit positivem Ausgang. Wer nicht spielte, waren die für die Sechs eigentlich vorgesehenen Nationalspieler Schlager und Amadou Haidara. «Doudou macht es überragend im Training. Doch wir haben auch andere Spieler, die das spielen können. Es ist schon spannend», sagte Tedesco.

Spannend könnte auch werden, wie lange die Nichtbeachteten still halten. Immerhin wollen sich einige von ihnen für die WM-Teilnahme empfehlen. Und das geht nur über Einsatzzeiten im Club. Tedesco scheut die Auseinandersetzung mit ihnen nicht, setzt aber auf den Faktor Zeit. Und die bringt schon bald den Spiele-Stress und damit die Möglichkeit, vielleicht auch die Notwendigkeit, zur Rotation im Elite-Kader.

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