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Union will «Sensation»: Bereit für Fußball-Fest in Leipzig

Trainer Urs Fischer von Union Berlin spricht im Interview. / Foto: Andreas Gora/dpa
Trainer Urs Fischer von Union Berlin spricht im Interview. / Foto: Andreas Gora/dpa

Für das nächste Fußball-Fest der Eisernen gegen einen Europa-League-Halbfinalisten will Urs Fischer seine Mannschaft auch noch das Elfmeterschießen üben lassen. Dass sich seine Profis an diesem Mittwoch bei RB Leipzig keine zweite Hälfte wie beim 2:0 über Barça-Bezwinger Eintracht Frankfurt leisten können, wissen er und sein Team. Dass die Köpenicker im Saison-Endspurt sich weiter in den Fußball-Geschichtsbüchern verewigen können, ist Spielern wie Trainer ebenso bewusst. «Sensation kommt dem auch sehr nahe», sagte der 56 Jahre alte Schweizer Coach bei einer Pressekonferenz am Ostermontag zum möglichen Einzug des 1. FC Union Berlin ins Endspiel um den DFB-Pokal.

Die Tendenz jedenfalls stimmt. Die Ergebniskrise nach dem Weggang von Max Kruse Ende Januar ist erledigt. Der Sieg gegen Frankfurt war Unions dritter nacheinander. 13 Siege schaffte Union schon in der Meisterschaft - Vereinsrekord.

Der Frankfurter Eintracht, die drei Tage vorher noch ihre berauschende katalanische Nacht durch ein 3:2 beim ruhmreichen FC Barcelona gefeiert hatte, ließen sie kaum eine Chance. Vor allem in der ersten Halbzeit dominierte Union mit seiner wuchtig-aggressiven Spielweise, dank derer der Club auf dem sechsten Platz in der Meisterschaft liegt. Europa ist nahe.

47 Punkte - so viele wie noch nie zu diesem Zeitpunkt in der kurzen Historie der Eisernen in der Bundesliga - sammelte Fischers Mannschaft bisher schon. Der SC Freiburg auf Platz fünf hat vier Zähler mehr, Bayer 04 Leverkusen auf Rang vier hat fünf Punkte mehr. Und dann kommt RB Leipzig, sieben Zähler voraus, der kommende Doppelpack-Gegner.

Beides Spiele, bei denen die Eisernen weiter an ihrer Legendenbildung arbeiten können. «Wir werden alles tun, was in unserer Hand liegt, um eine Runde weiterzukommen und ins Finale einzuziehen», sagte Grischa Prömel, Traumtorschütze gegen die Eintracht: «Das hat sich die ganze Union-Familie verdient.»

6700 Tickets hat Union bekommen für die Partie. Allerdings rechnen sie mit «deutlich mehr» eigenen Fans in der Red Bull Arena, wie Medienchef Christian Arbeit erklärte.

Demnach haben sich Anhängerinnen und Anhänger auch im freien Verkauf frühzeitig Eintrittskarten gesichert. Für Stimmung ist also gesorgt. Es geht ja auch um nichts weniger als das Finale im Olympiastadion. Quasi die maximale Berliner Veredlung für den inoffiziellen Stadtmeister nach den drei Derby-Siegen über Hertha BSC in dieser Saison - zwei in der Meisterschaft, einer im DFB-Pokal-Achtelfinale.

Fischer lässt die Profis, die beim 2:0 spielten, auch am Dienstag eher nur leicht trainieren. Erholung ist noch angesagt, und ein bisschen zurückziehen. Am Montag startete die Mannschaft per Bus in ein Kurz-Trainingslager. Und auch Prömel, der vier Minuten nach der Führung durch Taiwo Awoniyi (17.) gegen die Eintracht getroffen hatte, hat einen Plan für die Zeit vor dem Anpfiff des K.o.-Spiels: «Gut regenerieren, früh schlafen, gesund ernähren und mit voller Kapelle nach Leipzig fahren.»

Dass die Unioner nicht gleich dort bleiben, hat auch seinen Grund. Seine Spieler könnten nach einer Partie nicht direkt schlafen, erklärte Fischer. Da kommt eine gut zweistündige Fahrt im «bequemen» (Fischer) Bus gerade recht.

Und sollte es am Mittwochabend auch auf dem Platz noch länger dauern, sind die Berliner darauf ebenfalls vorbereitet. Um ein wenig Druckgefühl zu erzeugen bei einem möglichen Elfmeterschießen soll es auch im Training um etwas gehen, kündigte Fischer an und erklärte gut gelaunt, um was es sich da alles so handeln könnte: «Es gibt viele Dinge, was in die Mannschaftskasse. Ein kleines Essen für zwischendurch, eine Pizza mal. Aufräumen ist auch mal eine Möglichkeit.»

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