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Rückfall in alte Muster: Magdeburg patzt gegen Schlusslicht

Sandhausens Dario Dumic (r) spielt gegen Magdeburgs Daniel Elfadli. / Foto: Swen Pförtner/dpa
Sandhausens Dario Dumic (r) spielt gegen Magdeburgs Daniel Elfadli. / Foto: Swen Pförtner/dpa

Diese Heimpleite ist schmerzvoll: Der 1. FC Magdeburg bestimmt 90 Minuten lang das Spiel - doch das Schlusslicht aus Sandhausen ist effizienter.

Bitterer kann eine Niederlage vor den eigenen Fans kaum sein. Das 1000. Heimspiel des 1. FC Magdeburg seit der Vereinsgründung 1965 löste bei den Spielern Fassungslosigkeit aus. «Das ist bitter», sagte Verteidiger Herbert Bockhorn nach dem 1:2 gegen Schlusslicht SV Sandhausen und ergänzte: «Es gilt, noch konsequenter zu sein, weniger zuzulassen, gerade bei den Standards.» Jason Ceka, der gerade seinen Vertrag verlängert hat, bilanzierte: «Es fühlt sich natürlich nicht gut an. Wir haben bei den Gegentoren nicht gut verteidigt. Es ist bitter, dass wir zehn, elf gute Torchancen hatten und trotzdem verlieren.»

Statt vor dem nächsten Samstagsspiel (20.30 Uhr) bei Eintracht Braunschweig in Richtung oberes Mittelfeld zu schauen, geht der Blick für die Elbestädter mit fünf Punkten Vorsprung vor der Abstiegszone nun eher abwärts. Dafür sorgte Dario Dumic (25. Minute/66.) mit seinen zwei Treffern vor 23 156 Zuschauern in der MDCC-Arena. Magdeburgs Cristiano Piccini (89.) gelang nur noch der späte Anschlusstreffer. «Wir hatten Chancen für zwei Spiele», sagte FCM-Kapitän Amara Condé.

Christian Titz war sichtlich um Fassung bemüht, sagte dann mächtig angesäuert: «Wir verschenken einfach zu viel.» Der Cheftrainer machte dabei deutlich, dass man die Verteidigung der Standards mit den klaren Positionen trainiert habe - doch umsonst. «Wir haben aus einer Variante ein Tor bekommen, die Sandhausen seit Wochen sehr gut spielt. Wir wussten die, auch wo ein Spieler zu stehen hat», nahm Titz seine Hinterleute in die Pflicht.

Der FCM fiel nicht nur in der Defensive in alte Muster zurück, sondern erinnerte offensiv an die Schwächen zu Saisonbeginn. Denn der Ballbesitz sprach klar für den Gastgeber mit 68 Prozent. Auch die Passquote mit 88:61 stimmte neben den gewonnenen Zweikämpfen (108:74). Doch der von den Interimstrainern Gerhard Kleppinger und Oscar Corrochano trainierte Tabellenletzte hatte beim ersten Erfolg nach sieben sieglosen Spielen nicht nur die bessere Effizienz und agierte mit seinem Abwehrbollwerk abgezockt.

Dumic verwertete einen Eckball per Direktabnahme zur Führung. Diese kam praktisch aus dem Nichts, denn Magdeburg hatte von Beginn an die Spielkontrolle übernommen. Allerdings scheiterte Baris Atik (13.) zuvor aus aussichtsreicher Position. Noch vor dem Halbzeitpfiff hätte der FCM ausgleichen können: Piccini (22.) traf per Kopf nur den Pfosten, dann umkurvte Atik drei Gegenspieler und setzte Bockhorn in Szene - dessen Flanke schoss Leon Bell Bell (45.+1) knapp am Tor vorbei.

Nach dem Wechsel reagierte Titz in der Offensive, brachte den dribbelstarken Tatsuya Ito, dann später den wuchtigen Kai Brünker. Die Magdeburger drückten die Sandhausener weit in die Defensive zurück. Doch die Durchschlagskraft war mangelhaft. Wie Gäste-Coach Kleppinger für die letzten sieben Spiele im Kampf gegen den Abstieg bereits angekündigt hatte, müssen auch «dreckige Ergebnisse» her. Die Rechnung ging auf.

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