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Nazarow lässt das Erzgebirge beben: 2:2 gegen Hannover

Dimitrij Nazarow hat dem FC Erzgebirge Aue in letzter Sekunde einen am Ende vielleicht immens wichtigen Punkt im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga gesichert. In der vierten Minute der Nachspielzeit erzielte er gegen den Aufstiegs-Favoriten Hannover 96 noch das 2:2 (1:1) und verhinderte damit die zweite bittere Niederlage nacheinander. Vor 9700 Zuschauern schienen die Niedersachsen nach den Toren von Waldemar Anton (3.) und Martin Harnik (59.) ihren 17. Saisonsieg auf dem direkten Weg zurück in die Bundesliga sicher zu haben. Aber Nazarow belohnte mit seinem späten Treffer den engagierten Auftritt der Hausherren, für die Pascal Köpke (35.) zum 1:1 getroffen hatte.

«Der Schiri hat gesagt, das ist die letzte Aktion. Ich wusste, ich haue einfach drauf, denn es kann nichts passieren. Entweder er geht rein oder er pfeift ab», sagte der strahlende Nazarow nach seinem achten Saisontreffer. Sein Trainer Domenico Tedesco meinte: «Die Mannschaft lebt. Das ist ein wichtiger Punkt.» Er betonte, dass das zweite Tor «kein Zufall, kein Glück» war: «Das hat die Mannschaft gut gemacht.»

Die Hannoveraner hatten einen perfekten Start erwischt. Nach einem Freistoß auf der rechten Seite stieg Anton am höchsten und köpfte platziert zur frühen Führung für die Niedersachsen ein. Die Auer ließen sich nicht beeindrucken, fanden schnell zurück zu ihrer Linie. Immer wieder tauchten die Sachsen gefährlich im Strafraum der Gäste auf. In der 11. Minute hatte der FCE dann die dicke Möglichkeit auf den Ausgleich. Einen scharfen Schuss von Mario Kvesic konnte Philipp Tschauner nur abprallen lassen, aus fünf Meter schoss Köpke den liegenden Torwart aber an.

Mitte der ersten Halbzeit hatte der Favorit die Partie im Griff, ohne selbst große Akzente zu setzen. Mitten in dieser Phase bediente der starke Clemens Fandrich (35.) Köpke mit einem Traumpass. Diesmal ließ sich der Torjäger die Chance nicht nehmen und traf zum Ausgleich. Kurz vor der Pause hätte er die «Veilchen» nach einer schönen Flanke von Calogero Rizzuto per Kopf in Führung bringen können. Der Ball landete aber neben dem Tor.

«Pascal muss zwei Tore mehr machen», urteilte Tedesco, während Routinier Christian Tiffert betonte: «Das war unsere beste Halbzeit, die wir gespielt haben.» Nach dem Seitenwechsel spielten beide Mannschaften mit viel Zug zum gegnerischen Tor. Ein Unentschieden war für beide im Auf- bzw. Abstiegskampf zu wenig. Dabei blieben die Hannoveraner abgezockter vor dem Tor. Beim ersten schönen Spielzug hatte Niclas Füllkrug zu viel Platz zum Flanken, bedienten sauber den heraneilenden Harnik, der platziert abschloss.

Die Partie blieb in der Folge temporeich, allerdings verhinderten aufmerksame Defensivreihen klare Torchancen. In der Schlussphase wurde die Auer Mannschaft dann hektischer, leistete sich einfache Ballverluste. Nach einer weiteren guten Rizzuto-Flanke, brachte Kvesic (80.) per Kopf nicht genug Druck hinter den Ball, so dass Tschauner im Hannoveraner Tor keine Probleme hatte. Gegen früh anlaufende 96er viel Aue in der Konsequenz zu wenig ein, so dass es die erste Heim-Niederlage unter Trainer Domenico Tedesco festzustehen schien. Aber Nazarow erlöste mit seinem Team nicht nur seinen Trainer, sondern ließ das Erzgebirgsstadion beben. «Das war ein gefühlter Sieg», sagte Aues Präsident Helge Leonhardt.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Sebastian Kahnert