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Löwe: «Hätte mir mehr Empathie gewünscht»

Dynamos Chris Löwe spielt den Ball. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Dynamos Chris Löwe spielt den Ball. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Knapp ein Jahr nach seinem bewegenden Interview im damaligen Zweitliga-Abstiegskampf von Dynamo Dresden bereut Chris Löwe seine Aussagen nicht, würde aber die Worte anders wählen. «Ich war voller Adrenalin, voller Emotionen. Die Wortwahl war nicht so überlegt. Hinzu kam, dass es mit dem Spiel, das wir verloren hatten, quasi vorbei war mit dem Klassenerhalt», erinnerte sich der lange verletzte Profi im Interview der Tageszeitung «Die Welt» (Mittwoch).

«Die Moral war gebrochen. Ich habe damals so empfunden, dass mit uns vielleicht anders umgegangen worden wäre, wären wir nicht Dynamo Dresden gewesen», sagte er. In dem aufsehenerregenden Fernsehinterview hatte er eine Ungleichbehandlung angeprangert und die Verantwortlichen im deutschen Fußball hart attackiert, nachdem der Verein nach positiven Corona-Tests und einer damit einhergehenden Quarantäne sieben Spiele binnen 19 Tagen absolvieren musste.

«Ich musste mir damals dann Luft verschaffen, weil ich es ungerecht empfunden habe, wie mit uns nach dem Restart und der Quarantäne umgegangen wurde. Es ging nicht um eine Niederlage, sondern um einen Abstieg. Das ist ein großer Einschnitt», sagte der 31-Jährige, der nach einem Außenbandriss im Herbst keine Spiele bestreiten konnte.

Mit Tränen in den Augen hatte er vor einem Jahr von Leuten gesprochen, die in 5000 Euro teuren Bürostühlen über die Köpfe anderer hinweg entscheiden würden. «Deshalb hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl und Empathie gewünscht, weil wir als Verein alles dafür getan haben, keine Corona-Fälle zu bekommen», unterstrich Löwe, dessen Verein Dynamo Dresden nun als Tabellenführer der 3. Liga die Rückkehr in die 2. Bundesliga anstrebt.

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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH